Extertal-Laßbruch (rr). Zu einer Informationsveranstaltung hatten die, im Extertaler Rat vertretenen, Fraktionen ans Freibad Laßbruch eingeladen, denn an der Kreuzung „Zum Freibad/Im Busche“ soll eine 51 Meter hohe Sende- und Empfangsanlage von der Deutschen Funkturm AG für das Funknetz der Deutschen Telekom errichtet werden. Und immerhin rund 90 besorgte Bürgerinnen und Bürger konfrontierten am Samstagmittag vergangener Woche Bürgermeister Frank Meier und zahlreiche erschienene Ratsmitglieder und sachkundige Bürger mit Einwänden gegen das Bauvorhaben an dieser Stelle. Dazu ist das sogenannte gemeindliche Einvernehmen durch den Rat Voraussetzung.


Während sowohl Bürgermeister Frank Meier (Zukunft Extertal) als auch sein 1. Stellvertreter Ralf Klemme (Zukunft Extertal) und sein 2. Stellvertreter Ulrich Hilker (CDU) eindringlich darauf hinwiesen, dass der Rat nach Recht und Gesetz handeln müsse und nur zu entscheiden habe, ob das Bauvorhaben gesetzlich legitim sei, und nicht in der Sache herumkritteln oder Änderungswünsche einbringen dürfe, entstand auf dem Parkplatz vor dem Freibad eine teils heftige und emotionale Diskussion.

Denn nachdem der Antrag für den Bau des Funkmastes auf einem Privatgelände bekannt geworden war, hatte sich flugs die „Funkturmalarm-Initiative Laßbruch“ gegründet und in dem rund 580 Einwohner großen Dorf 200 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt.

Der Sprecher der Funkturmalarm-Initiative Thomas Kaiser will Fragen geklärt haben.

Die Initiatoren, Thomas und Bärbel Kaiser, hatten in einem Schreiben an die Laßbrucher Bürger durchaus betont, dass die Initiative nicht technikfeindlich sei, der Ausbau des Mobilfunknetzes eine hohe Priorität genieße und man nicht grundsätzlich gegen den Bau von Mobilfunkantennen sei. Doch sähen sie ein massives Problem darin, eine Zustimmung zu erteilen, ohne im Vorfeld drängende Fragen zu klären. Diese Fragen kamen denn auch von verschiedenen Anwesenden und bezogen sich beispielsweise auf die Wahl eines alternativen Standortes, die Auswirkung von Strahlenbelastung oder ein potentiell höheres Krebsrisiko durch einen solchen Mast.

„Die Strahlenbelastung ist geringer, als jene von einem Handy, das jeder von ihnen in der Tasche hat,“ konterte Frank Meier und hatte als studierter Ingenieur auch auf technische Details eine Antwort.
Die befriedigte jedoch keineswegs die Fragesteller, die weiterhin ins Feld führten, dass das Ortsbild und die Dorfcharakteristik empfindlich gestört werde, was somit dem Tourismus schade.

Julia Stein von Marketing Extertal hatte viel zu laufen, musste sie doch jedem Redner und jeder Rednerin das Mikrofon einer stotternden Lautsprecheranlage unter die Nase halten. Die übten teils ebenfalls scharfe Kritik an der Informationsstrategie des Rates. Frank Meier listete den Zeitablauf auf, in dem ihm die Informationen zugekommen seien, er diese an den Rat weitergegeben hatte und am 7. Februar eine interfraktionelle Runde stattgefunden habe, nach der am 10. das aktuelle Vorgehen beschlossen wurde. Doch nahmen ihm verschiedene Redner nicht ab, nicht schon im Vorfeld informiert gewesen zu sein. „Man hat das Gefühl, alles prallt am Bürgermeister ab,“ lautete eine Kritik, doch der betonte, „wir wollen die Bürger mitnehmen, aber es gilt, was die Bundesnetzagentur macht.“

Allerdings bestehe die Möglichkeit, bis zum 21. Februar eine neue Stellungnahme abzugeben und dann über das gemeindliche Einvernehmen zu befinden.