Vertreter des Agaplesion ev. Bathildiskrankenhauses Bad Pyrmont und des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont haben jetzt mit einem Vertrag ihre Kooperation gefestigt. Seit vielen Jahren besteht die Zusammenarbeit bereits.

Bad Pyrmont (rr). Ralf Heimbach, Geschäftsführer des Agaplesion ev. Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont, zeigte sich sehr beeindruckt vom großen Engagement des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont. „Ich arbeite seit 25 Jahren im Qualitätsmanagement, und gerade in Zeiten, wo Krankenhäuser und sogar das ganze System infrage gestellt wird, ist die Rolle der Ehrenamtlichen ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit,“ stellte er fest.
Dann unterzeichneten er und die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Nicole Lödige, einen Kooperationsvertrag, der die seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit nunmehr schriftlich fixiert.
Bereits 2019 kam die Idee auf, die Kooperation zu intensivieren und auf eine feste Basis zu stellen, wie Pflegedirektorin Susanne Rumberger erläuterte. Denn schon damals waren Mitglieder des Hospiz-Vereins wie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Koordinatorinnen Regine Stelter und Andrea Eickermann einmal wöchentlich im Bathildiskrankenhaus anwesend, um mit Johann Rumberger de Buhr von der Inneren Medizin über die Patienten zu sprechen und damit den Bedarf an Betreuung seitens des Vereins zu eruieren. Gemeinsam mit Nicole Lödige und Carsten Wagner vom Case-Management bespricht man, welche Patienten für eine Begleitung infrage kommen, dann nimmt sich die entsprechende Anzahl der Ehrenamtlichen, von denen es im Hospiz-Verein rund 60 gibt, der Patienten zur Verbesserung und Erhaltung der Lebensqualität an.
Die Begleitung schwerstkranker oder sterbender Menschen erfordert viel Zeit und Zuwendung, die bei der bekannt angespannten Personallage in Kliniken vom Personal zu dessen eigenem Bedauern nicht so geleistet werden kann, wie es wünschenswert wäre. Da ist die Zusammenarbeit mit dem Hospiz-Verein eine echte Entlastung, und auch Geschäftsführer Ralf Heimbach lobte „so eine tolle Zusammenarbeit ist mir im Palliativbereich noch nicht begegnet.“
Nicole Lödige bilanzierte, „dass wir im Jahr 2018 drei Patienten hatten, die wir begleitet haben, im vergangenen Jahr waren es bereits 37.“ Eine besondere Motivation besteht für das Team darin, dass die Initiative für die Kooperation von der Basis kam und kein fertiges Konzept von außen über die Akteure gestülpt wurde.
Für die Ehrenamtlichen eröffnet die Kooperation einige neue Perspektiven. Mit der Teilnahme an Fallbesprechungen, Qualitätszirkeln oder Ethikkonferenzen, die den begleiteten Patienten betreffen, erweitert und vertieft sich das Verständnis.
Zudem helfen Qualifizierung sowie Praxisbegleitung und Supervision der eigenen Entwicklung. Auch sind Fort- und Weiterbildungen zum Thema „Hospiz- und Palliativversorgung“ möglich und die Teilnahme an Dienstbesprechungen, um Mitarbeitende des Krankenhauses über die praktische Hospizarbeit zu informieren.
Denn im Mittelpunkt steht nicht eine simple Betreuung, sondern die sensible psychosoziale Begleitung, die dem schwerstkranken oder sterbenden Menschen in Würde und mit viel Zugewandtheit zuteilwerden soll.