Extertal-Bösingfeld (red). Dank einer Großspende des Rotary Clubs Lemgo-Sternberg kann der Landesverband Lippe eine ganze Fläche in Aechternhöfen mit Baumsetzlingen neu bepflanzen. Beachtliche 8 268 Euro kamen für die Pflanzung Ende März im Extertal (Ortsteil Linderhofe) in einer Spendenaktion des Clubs zusammen.


Hubert von Schnakenburg, Präsident des Rotary Clubs Lemgo-Sternberg, freut sich bei der Pflanzaktion vor Ort angesichts der vielen vitalen Setzlinge: „So ein hoffnungsgebendes Zeichen für die Zukunft, da hat sich das Spendensammeln ja richtig gelohnt!“ Er findet es „immer wieder inspirierend zu sehen, wie viel Menschen bewirken können, wenn sie sich gemeinsam für etwas engagieren.“
Von den Spendengeldern wurden auf das Areal optimal abgestimmte Baumarten erworben: Für den großen trockenen Bereich Elsbeere, Traubeneiche, Walnuss, Esskastanie und Sommerlinde; für den kleinen feuchteren Bereich Europäische Lärche.
Das Areal liegt im Forstrevier Bösingfeld des Landesverbandes Lippe und wird von Forstrevierleiter Thomas Fritzemeier betreut. Fritzemeier ist überzeugt, dass „wir mit den überwiegend dürreresistenten Baumarten genau die richtige Wahl getroffen haben – sowohl für die spezifischen Anforderungen dieser Fläche als auch generell bezüglich der klimawandelbedingten Veränderungen in der Zukunft.“ Die Elsbeere ist eine dieser „Dürre-Helden“. Stark wie ein Hermann trotzt sie selbst intensiven Trockenphasen und ragt auch ähnlich hoch in die Lüfte: bis zu 26 Meter kann sie groß werden, „so groß wie unsere lippische Hermannsstatue“, so Fritzemeier. Sie ist ein sommergrüner Laubbaum mit niedlichen Mini-Äpfeln, einem wichtigen Wildobst. Früher sollen diese wilden Zwerg-Äpfel auch als Heilmittel gegen Darmkrankheiten wie beispielsweise Ruhr eingesetzt worden sein.
Heute, so Susanne Hoffmann, stellvertretende Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes, werde die Elsbeere vor allem als wichtige Mischbaumart in Traubeneichenbeständen geschätzt. Zudem eigne sich laut Hoffmann ihr selten hartes Qualitätsholz besonders gut für den Bau von Möbeln oder Blasinstrumenten. „Die nördliche Verbreitungsgrenze des Elsbeer-Baumes liegt aktuell auf Höhe der Porta Westfalica. Aber vielleicht wird sie sich bei fortschreitendem Klimawandel zukünftig noch weiter nach Norden verschieben“, sagt Hoffmann.
„Um die weitere Erderwärmung zu verhindern oder wenigstens zu verlangsamen, können wir aber, wie heute schön gesehen, alle etwas tun – und das am besten gemeinsam: Mit vereinten Kräften lässt sich so viel mehr erreichen“, betont Rotary-Präsident von Schnakenburg. Jeder noch so kleine Beitrag zählt, jeder frisch gepflanzte Baum ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Daher dankt der Landesverband Lippe von Herzen allen Spenderinnen und Spendern, die sich an der gelungenen Aktion beteiligt haben. Und nicht zuletzt natürlich dem Initiator der Pflanz-Aktion, dem Rotary Club Lemgo-Sternberg.