Barntrup (rr). Bösingfeld ist die Heimat von beispielsweise der Dampflok 93 11410 aus dem Jahr 1928, der E-Loks Nr. 21 und 22 von 1927 und des Turmtriebwagens von 1968, die allesamt mit den entsprechenden Waggons als Extertalbahn der Landeseisenbahn Lippe e. V. (LEL) durchs Extertal von Bösingfeld bis maximal nach Lemgo zuckeln.

Im Barntruper Stadtgebiet steht sie seit 2021 durch die Zusammenarbeit von Verwaltung und LEL unter Denkmalschutz, und nun gab es einen weiteren finanziellen Schub durch die Denkmalförderung der Stadt Barntrup. Denn nachdem in den vergangenen zwei Jahren mit hohem ehrenamtlichem Engagement die Fahrleitungsanlage zwischen Alverdissen und Barntrup getreu dem historischen Vorbild wiederhergestellt wurde, waren nun die Schienen und Schwellen an der Reihe. Und die bezahlen sich nicht von allein. Daher waren Jan-Philipp Tönebön, Raphael Kahlert, Tim Maritschnigg und Frank Muth von der Landeseisenbahn sichtlich froh, als sie am vorletzten Donnerstag den Förderbescheid der Stadt Barntrup für einen Teil der Kosten aus den Händen von Adrian Lücke, Fachbereich Bauen, Ordnung und Soziales, und Fachbereichsleiter Chris Hütte-Getboga entgegennehmen konnten.
Die weiteren Kosten tragen der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) als Denkmalfachamt sowie die Verkehrsbetriebe Extertal als Eigentümer. Die Förderung bezieht sich auf das Umsetzgleis im Barntruper Bahnhof, durch das es möglich ist, die Lokomotiven eines Zuges nach ihrer Ankunft für die Rückfahrt nach Bösingfeld ans andere Ende des Zuges zu versetzen, damit es dann wieder heimwärts gehen kann.
Und hier waren auf einer Strecke von rund 60 Metern Holzschwelen auszutauschen. 50 Jahre alt, gerissen und spröde, 70 an der Zahl.
Raphael Kahlert, Betriebsleiter und auch Lokführer der Landeseisenbahn Lippe, ergänzt, dass auch der Museumsbahnbetrieb Sicherheitsanforderungen und technischem Regelwerk unterliege, nicht zu vergessen die Anforderungen des Denkmalschutzes.
So werden historisch korrekt Holzschwellen eingebaut, auf denen, wie bereits vor 100 Jahren, die Schienen mit Schrauben befestigt sind, wobei die Gleisbaurotte der LEL diese Arbeiten in ihrer Freizeit durchführte. Allerdings wurde die körperlich sehr schwere Arbeit perfekt gemildert, denn die Firma Werpup aus Alverdissen engagierte sich als Partner mit den passenden Großgerätschaften zur Unterstützung.
Das freute auch Bürgermeister Borris Ortmeier, der erklärte, wie gut es sei, dass die Landeseisenbahn Lippe die dauerhafte Aufgabe des Streckenerhalts übernommen habe. „Dies Engagement unterstützen wir immer wieder sehr gerne.“, so der Bürgermeister.