Barntrup-Alverdissen (rr). In der Alverdisser Mehrzweckhalle ging am vergangenen Samstagabend so richtig die Post ab, als in der zünftig bayerisch dekorierten Location nach vier trockenen Jahren endlich wieder zum Oktoberfest geladen wurde. Man fühlte sich prompt auf die Wiesn versetzt, denn krachten die Hirschledernen, wogten die Dirndl und schaukelten die Biere durch die Menge.
Nicht als große Maß wie in München, doch dafür kleiner und erschwinglicher. So wurde halt öfter nachgeschenkt, und die Stimmung war prächtig. Hauptmann Dieter Düwel, Chef der 2. Kompanie, den „Kaiserjägern“, begrüßte die anwesenden Gäste und besonders die angereisten Mitglieder der Schützenvereine Barntrup, Humfeld und Sonneborn sowie eine Abordnung der Schützengesellschaft Bösingfeld und des Karnevalvereins „Carnevalos“, die sich ebenfalls alle in mehr oder weniger originale bayerische Trachten geworfen hatten.
Weiß-blau die Hauptfarbe bei der Dekoration, rot-weiß kariert bei den Hemden der Herren, wie man beim Aufmarsch der verschiedenen Königsgesellschaften vor der Bühne feststellen konnte.
Ein ganz spezielles Lob ging an den Vorsitzenden der Alverdisser Schützen, Willi Düwel, der mit viel akribischer schriftlicher Vorarbeit für das reibungslose Zustandekommen des Oktoberfestes gesorgt hatte.
Dann gab Dieter Düwel die Bühne frei für die Band, und alle erwarteten nun einen Stimmungskracher der „Münchner Gaudiblosn“, die nun schon zum vierten Mal für Alverdissen engagiert worden war.
Doch weit gefehlt, deren Anspruch „als stimmungsvolle original Oktoberfest-Band überzeugen wir mit Bayern-Pop & Alpenrock, Schlager, Austro-Pop, Stimmungsmusik, Evergreens, Samba und Rock‘n’Roll. Party-Power, dazu die passende Atmosphäre so, wie auf dem Oktoberfest in München“ konnte bei Weitem nicht erfüllt werden.
Es waren nicht die original „Münchner Gaudiblosn“, die da loslegten, sondern ein laut Willi Düwel ein „ganz schlechter Ersatz.“ Das Management hatte tatsächlich eine „C-Besetzung“, dazu noch ohne technische Ausstattung, geschickt, was nur durch die eigene Lautsprechertechnik und guter Beziehungen zu Inhabern derartiger Technik improvisiert behoben werden konnte.
Als Veranstalter betonte Willi Düwel, dass trotz intensivster Abstimmungsgespräche mit dem Management der Band im Vorfeld nur ein sehr unbefriedigendes Ergebnis zustande gekommen sei und man sich daher bei den Gästen für diese Unzulänglichkeit entschuldige. Immerhin entschädigten das bayerische Hellbier vom Starnberger See und die bayerischen Schmankerln, hergestellt im Nachbarort, sodass die Stimmung doch gerettet war und bis in den späten Abend anhielt.