Kalletal-Hohenhausen (rr). Nach rund sechsjähriger Planungs-, Renovierungs- und Bauzeit konnten in einer großartigen Feier Bürgermeister Mario Hecker und Schulleiter Dr. Eike Stiller das neue Bürgerbegegnungszentrum in der Jacobischule am Weinkamp freigeben.


Mit einem Highlight erster Klasse nahm Kalletal seinen kulturellen Mittelpunkt in Betrieb. Große Zufriedenheit bei Mario Hecker, dass die lange und teils zähe Bauphase trotz Verzögerung nun ein so gutes Ende gefunden hatte, wobei er explizit das Team aus dem Rathaus mit Ewa Hermann und Ute Seidemann lobend erwähnte und auch besonderen Dank an Architekt Andreas Deppe und die am Bau beteiligten Unternehmen aussprach.
Seinen Dank zu formulieren lag auch Dr. Eike Stiller am Herzen. Der Schulleiter hatte sechs Jahre lang die Erschwernisse für Schüler und Kollegium abfedern müssen, und nun war offensichtlich eine große Last von ihm genommen. In bewegten Worten schilderte er, wie gut die Zusammenarbeit mit dem Rathaus und speziell Fachbereichsleiter Olaf Kapelle sowie dem Kollegium und den Elternvertretern verlaufen war und dankte „dem Glücksfall als Bürgermeister, Mario Hecker, denn was er sagt, ist auch morgen noch gültig“.
Als Intro in die Veranstaltung hatte die „Grupo Sal“ eine erste musikalische Visitenkarte abgeliefert und drückte der Einweihungsfeier ihren Stempel auf. Als Projekt „Pluriversum“ engagiert sich „Grupo Sal“ seit mehr als 30 Jahren für brisante entwicklungs- und umweltpolitische Themen und gibt in ihren einzigartigen Veranstaltungen Denkanstöße. Ihre musikalische Interpretation zeichnet sich durch eine besondere Leidenschaftlichkeit aus, die authentisch lateinamerikanische Musik verkörpert, und das begeisterte die 250 Gäste. Als Mulimedia-Event wurde die Musik von einer großen Video-Projektion unterstützt, die am Bühnenhintergrund auf zwölf großen Monitoren gezeigt wurde.
Nun ist Kalletal in Sachen Nachhaltigkeit ohnehin ein Vorreiter, also war der Auftritt der „Grupo Sal“ mit ihrem Schwerpunkt Nachhaltigkeit absolut folgerichtig. Landrat Dr. Axel Lehmann befand, dass ein Bürgerbegegnungszentrum dieser Art ein starkes Projekt sei, denn es bereichere das Leben und sei ein wichtiger „weicher Faktor“ für Menschen bei der Wahl ihres Lebens- und Arbeitsmittelpunkts. Christoph Sommer, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, stellte fest, dass nun von den 361 darin organisierten Kommunen 360 auf Kalletal neidisch seien. Jedoch sei die Anzahl der Förderprogramme, aus denen auch die Renovierung der Jacobischule profitiert hatte, inflationär. Gab es vor Corona rund 180 davon, seien es nun 350 Programme, die sich manchmal sogar im Wege stehen. Das müsse dringend vereinfacht werden.
Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rats für Nachhaltige Entwicklung, welcher „auch den Bundeskanzler zu Nachhaltigkeit berät,“ betonte deren Relevanz auch für kleinere Gemeinden und hob hervor, dass Bürgermeister Mario Hecker wichtige Impulse zu Themen wie Mobilität oder Bauen und Wohnen eingebracht habe.
Das Grußwort von Dr. Gesine Schwan und eine Live-Schaltung zu Nnimmo Bassey, Träger des Alternativen Nobelpreises, eloquent moderiert von der renommierten Journalistin Sandra Weiss und dem bekannten ecuadorianischen Autor Alberto Acosta, nahmen ebenfalls Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit.
Sowohl Schwan als auch Bassey lenkten den Blick überzeugend darauf, dass die Betrachtung globaler Ursachen für Krisen sich in Handlung im kleinen Bereich, der Kommune und im sozialen Miteinander auswirken müsse.