Kalletal-Stemmen (sar). Jetzt sind die Einwohner der Weserdörfer Erder, Varenholz und Stemmen gefragt: Die Bremer Enso-Gruppe startet mit den Planungen für einen „Tante Enso“-Laden in dem Gebäude des ehemaligen Edeka-Marktes Camen an der Weserstraße in Stemmen. Voraussetzung dafür, dass die Einwohner wieder einen Vollversorger vor Ort haben, sind mindestens 500 Menschen, die jeweils einen Anteil à 100 Euro an der „myEnso Teilhaber eG“ erwerben. Bei einer Bürgerversammlung am Dienstag, 14. Januar, ab 19 Uhr in der Schlosskirche Varenholz, soll das Prozedere genau erklärt werden.
Das Genossenschaftskonzept der Enso-Gruppe wurde dem Kalletaler Rat bereits vorgestellt und von den Kommunalpolitikern und Bürgermeister Mario Hecker als positiv bewertet und begrüßt (NLA berichtete).
Maßgeblichen Anteil daran, dass die Enso-Gruppe mit ihrem Vorhaben überhaupt in Stemmen startet, haben die Mitglieder der Unabhängigen Kalletaler Bürger (UKB). Der politische Bürgerverein informierte die Enso-Gruppe über den Leerstand und die Notwendigkeit eines Lebensmittelmarktes. Der Verein tritt außerdem als „Pate“ auf. Heißt: Die UKB informieren und beantworten Fragen rund um das Thema.
„Für uns ist es von großer Bedeutung, weiterhin einen Nahversorger in den Weserdörfern zu haben. So stärken wir die Orte und erhöhen die Attraktivität von Stemmen und Varenholz, nicht zu vergessen das Weser-Freizeitzentrum. Außerdem sehen wir es als großen Vorteil an, dass die Bürgerinnen und Bürger aktiv mitgestalten können“, erläutern die UKB, die Info-Flyer erstellt und verteilt haben. Die UKB hätten sich selbst davon überzeugt, dass sich das „Tante Enso“-Konzept in anderen Orten als äußerst erfolgreich erwiesen habe. Zudem werde die Kaufkraft im Kalletal gehalten, die sonst aufgrund der Nähe zu Rinteln dorthin abwandern würde.
Der nächste große Schritt in Richtung Lebensmittelmarkt in Stemmen ist nun die Bürgerversammlung am kommenden Dienstag, 14. Januar. Thorsten Bausch, einer der beiden Gründer von „Tante Enso“, wird vor Ort sein und das Konzept vorstellen.
Damit beginnt auch die etwa vier Wochen andauernde Kampagnenphase, in der die erforderliche Zahl der Teilhaber gefunden werden muss.

Aktuell gibt es 62 „Tante Enso“-Filialen in Deutschland, weitere sind derzeit in der Planungsphase. „Tante Enso“ ist ein stationärer Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet und zu bestimmten Tageszeiten mit Personal besetzt ist – in der Regel vier Stunden täglich.
Zu diesen personalbesetzten Öffnungszeiten funktioniert „Tante Enso“ genauso wie jeder andere Supermarkt. Das Sortiment ist mit 3 000 bis 4 000 Artikeln – auch regionale Produkte – derart umfangreich gestaltet, dass es als Vollversorgungsangebot die Versorgungslücke komplett schließen kann. Für die nicht durch Personal besetzten Zeiten gibt es die „Tante-Enso“-Karte als Zugang und Zahlungsmittel.
Enso ist ein Unternehmen mit rund 300 Beschäftigten, das 2016 von Norbert Hegmann und Thorsten Bausch in Bremen gegründet wurde. Seit Mai 2018 ist es mit seinen Geschäftsmodellen am Start.
Die „Tante Enso“-Filialen bilden mit dem Online-Shop und den dort angebotenen 15 000 Artikeln ein Doppel in Sachen Versorgung. Infos: www.tanteenso.de