Extertal. In Extertal sorgen ab sofort vier öffentlich-zugängliche Defibrillatoren für mehr Herzsicherheit. Mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED), „Laien-Defibrillatoren“ genannt, können Ersthelfer im Falle eines plötzlichen Herzstillstandes Leben retten.


Die Standorte der neuen mobilen Herzretter sind die Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsteilen Bremke, Laßbruch, Silixen und Almena. Hier stehen die AED-Geräte nun Einwohnern und Rettungskräften der Gemeinde zu jedem Zeitpunkt problemlos zur Verfügung. Finanziert wurden die Defibrillatoren von der Gemeinde, der Volksbank Bad Salzuflen sowie der Björn Steiger Stiftung.

Warum sind die „Defis“ so wichtig? Ein plötzlicher Herzstillstand ist mit schätzungsweise 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.
Jeden kann es treffen. Wenn das Herz aus dem Rhythmus und dann zum Stillstand kommt, sind die Betroffenen auf schnelle Hilfe angewiesen. Todesfälle treten oft ein, weil nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird. Mit einer sofortigen Herzdruckmassage und frühen Defibrillation durch Ersthelferinnen oder Ersthelfer bereits am Ort des Geschehens haben Betroffene bei einem Herznotfall eine Überlebenschance von über 50 Prozent.

Beide Maßnahmen überbrücken lebensrettend die Phase vom Auftreten des Herzstillstands bis zur Ankunft von Rettungskräften. Ohne diese Maßnahmen sinkt die Überlebenschance hingegen mit jeder Minute um zehn Prozent.
Rettungsdienste brauchen meistens länger als fünf Minuten, um den Einsatzort erreichen zu können – und schon innerhalb dieser kurzen Zeitspanne können unwiderrufliche gesundheitliche Schäden eintreten. Nach zehn Minuten ohne zwischenzeitliche Hilfe kommen Wiederbelebungsmaßnahmen in der Regel zu spät.

Defibrillatoren können bei Herzrhythmusstörungen und Herzstillständen durch gezielte Stromstöße beim Herzschlag wieder die normale Herzaktivität herstellen. AED-Geräte sind speziell für Menschen ohne medizinische Vorkenntnisse konzipiert und in der Handhabung so einfach, dass Laien-Helfer sie problemlos und ohne Gefahr bedienen können.

Im Rahmen der „Herzsicher“-Initiative“ der Björn Steiger Stiftung wurden die AED-Geräte am 25. November 2022 offiziell an Extertals Bürgermeister Frank Meier übergeben, der bei der Übergabe daran erinnerte, dass die Gemeinde Extertal sich bereits seit geraumer Zeit aktiv für die Verbesserung der Notfallvorsorgung engagiert.
Zu den Wegbereitern bei der Anschaffung zusätzlicher AED-Gräte im öffentlichen Raum zählen das Ratsmitglied Manfred Stoller sowie Stefan Wächter von der Löschgruppe Silixen, auf deren Initiative hin im Jahr 2020 Kontakt zur Björn Steiger Stiftung aufgenommen wurde. Aufgrund der Corona-Pandemie sei aber eine Umsetzung des Projekts erst in diesem Jahr möglich gewesen. Bürgermeister Meier lobte das Engagement der Beteiligten – und dankte im Namen der Extertaler Einwohnerinnen und Einwohner sowohl der Volksbank und der Feuerwehr.

 

Was ist die
„Björn Steiger Stiftung“?
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern.
Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich u.a. dem Kampf gegen den Herztod.