Barntrup-Alverdissen (rr). Die Schützen aus Alverdissen haben die vierjährige Pause genutzt und ein bärenstarkes Schützenfest auf die Beine gestellt. Und – auch das zeichnet die Alverdisser aus: Zum Fest wurde die 400-Mitglieder-Marke geknackt.


Der Große Zapfenstreich am Freitagabend mit dem Lipperland Orchester und dem Spielmannszug Bega ließ Gänsehaut den Rücken herunterlaufen, bevor die große Schlagerparty von Lippe-Sound im Festzelt startete.
Am Samstag legte der bis dahin amtierende König Eckard II. Marohn mit seiner Königin Michaela I. Düwel sein Amt nieder. In einer würdevollen Zeremonie, in der Willi Düwel als Präsident für die Begrüßung und Oberst Jörg Kleemann für die „operative Durchführung“ verantwortlich zeichneten, lief die Traditionsveranstaltung eloquent ab. Jugendwartin Sarah Teutrine ehrte die Sieger der Jugendmeisterschaft, allen voran Gewinner Linus Schröder. Willi Düwel zeichnete Jubilare für langjährige Mitgliedschaft aus, darunter die Gründungsmitglieder Karl Strohmeier und Theodor Sundermann für 70 Jahre sowie Dieter Grote für 65 Jahre Mitgliedschaft.
Schließlich verabschiedete sich König Eckard II. Marohn mit einer launigen Rede von seinen Untertanen. Nach einem Rückblick auf die mit vier Jahren bisher längste Amtszeit einer Königsgesellschaft verteilte er allerdings nur Orden an den scheidenden Thron und nicht, wie sonst üblich, an viele weitere Ordensanwärter. Dafür hatte er, „lippisch sparsam“, für alle Schützen Anstecknadeln im Gepäck, „die bei meinem silbernen Thronjubiläum gegen Orden eingetauscht werden können.“
Der große Augenblick des Regentschaftswechsels erfolgte mit der Abnahme der Königskette bei Eckard Marohn und dem Umhängen bei Wigand I. Schulze. Königin Ute I. Hollmann-Schulze erhielt das Königinnen-Diadem.
Der neue König und seine Königin stellten sich dann dem Schützenvolk vor. Vor zwei Jahren erst waren die beiden nach Alverdissen gezogen, waren in den Schützenverein und er in den Gesangsverein eingetreten, „weil wir uns auch einbringen wollten.“ Nun könne er vielleicht als Schützenkönig „etwas an der Geschichte von Alverdissen mitschreiben“. Sein Appell „Lasst uns einfach ein Mega-Schützenfest feiern“ wurde gern gehört, und so marschierte der lange Zug zum Festzelt und ließ beim bayerischen Abend mit den populären „Alpenbanditen“ so richtig die Post abgehen.
Waren am Abend Krachlederne und Dirndl angesagt, dominierten am Sonntag die Uniformen. Vor allem jene aus befreundeten Schützenvereinen, die aus dem Festumzug durch den geschmückten Ort eine große Showveranstaltung machten. Das Königspaar und Throndamen in der weißen Kutsche und zahlreiche Orchester wie das Lipperland Orchester oder die Musikfreunde Schwelentrup sowie Spielmannszüge, beispielsweise aus Alverdissen, gehörten dazu. Benachbarte Vereine, wie aus Sonneborn, Barntrup und Bösingfeld, ergänzten mit ihren eleganten Damen das Bild. Mit der Dorfgemeinschaft Hummerbruch oder dem TBV Jahn Alverdissen und der Feuerwehr Alverdissen ergab sich ein stolzes Gesamtbild. Zudem werteten die Bösinfelder Schützen mit einem Zeppelin-Motivwagen den Zug auf. Ein Highlight war der mit bunt verkleideten Enthusiasten besetzte Wagen der Carnevalos aus Alverdissen. Blieb nur noch das Katerfrühstück am Montag, mit dem das grandiose Schützenfest bis in die Nacht ausklang.