Barntrup (jn). In Selbeck fiebert man ohne Vorfreude der Freigabe der Barntruper Ortsumgehung entgegen: Denn dann fließt der Verkehr mitten durchs Dorf. Der Baubeginn für die Selbecker Ortsumgehung könnte frühestens 2028 erfolgen. Bis zu deren Fertigstellung sollen Schutzmaßnahmen den Anliegern vor Ort helfen. 

Geduld ist eine Tugend – manchmal bleibt dem geneigten Bürger aber auch nichts anderes übrig, als sich in dieser zu üben. Bei der Beobachtung der wachsenden Ortsumgehung B66n wird vielen Barntrupern immer wieder bewusst, wie vieler Jahrzehnte es tatsächlich bedarf, um große Streckenbauten in die Realität umzusetzen. Erst in der Planung und Beantragung, dann im Bau. Mitte 2023 soll die neue Ortsumgehung laut Straßen.NRW fertig sein – gefühlt ist es bis dahin nicht mehr lang, man wird ja demütig.

Doch in Selbeck wird das schnelle Verrinnen der Zeit in puncto B66n nicht herbeigesehnt, im Gegenteil. Denn mit Freigabe der neuen Ortsumgehung wird der Verkehr in Richtung Detmold zwangsläufig auf die Detmolder Straße mitten durch Selbeck geführt. Der geplante Anschluss an die B66n, die ersehnte Selbecker Ortsumgehung mit Einmündung in die Umgehungsstraße von Großenmarpe, ist zwar in Planung – mit einem Baubeginn kann aber allerfrühestens im Jahr 2028 gerechnet werden.

Dass sie kommen wird, das ist zumindest sicher. Die geplante Strecke ist im Bundesverkehrswegeplan unter „vordringlichem Bedarf“ verzeichnet, die Finanzierung ist somit in trockenen Tüchern. Zurzeit wird am groben Plan des Projektes gearbeitet, den das Team der Straßenplaner Ende 2021 mit dem Bundesverkehrsministerium in Berlin abstimmen möchte. Anfang 2022 könnte der Projektplan dann mitsamt Kalkulation der Lärm- und Schadstoffbelastung fertiggestellt werden, der nächste Schritt voran. Vorausgesetzt, es kommt im weiteren Verlauf zu keinen Störungen wie zum Beispiel Klagen. . Denn dann könnte sich die Selbecker Ortsumgehung um weitere Jahre verzögern.

Die Situation der Selbecker Anwohner ist den Verantwortlichen in Barntrup bewusst. Stadtverwaltung und Rat sind im Bilde und wollen sich um Schutzmaßnahmen für die Anlieger der Durchgangsroute Detmolder Straße bemühen. Wie stark Lärm- und Schadstoffbelastung hier tatsächlich sein werden, das muss nach der Fertigstellung der neuen Barntruper Ortsumgehung aber erst analysiert werden.