Extertal-Bösingfeld (rr). Pünktlich am 1. September eröffnet in der Mittelstraße 42 ein neues Geschäft, mit dem die Gemeinde Extertal einen erfolgreichen Schritt zur Beseitigung eines Leerstands geht. Gleichzeitig ist die neu und chic gestaltete Fassade ein moderner Hingucker, der das Ortsbild angenehm aufwertet.
Das liegt voll im Interesse der Gemeinde, doch profitieren von der Städtebauförderung gleich drei Parteien. Investor Thomas Gerber, der am Ort einen renommierten Garten- und Landschaftsbau betreibt, kaufte die Liegenschaft vor zwei Jahren und nutzte sie als Mitarbeiter-Haus. „Vorher stand das Haus lange Zeit leer, dann, als Mitarbeiter-Haus, wohnten eben Mitarbeiter darin. Nun kommt über das Geschäft eine Azubi-WG und darüber eine Wohnung für Saisonarbeiter“, beschreibt der Unternehmer seine weitere Planung. „
Die Gemeinde, die gemeinsam mit Dörentrup und Barntrup ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) auf die Beine gestellte hatte, konnte damit Fördermittel akquirieren, um den Leerstand zu beseitigen, den Ortskern aufzuwerten und damit das Stadtbild zu verbessern“, erläutert Marvin Rösch, im Rathaus im Fachgebiet III.2 eigentlich zuständig für Sicherheit und Ordnung. Doch auch in Sachen Förderung von Projekten im Ort eine äußerst kompetente Adresse. Das betont Thomas Gerber ganz explizit. „Der Kontakt war sehr unkompliziert, und Herr Rösch hat genau mit den richtigen Ansprechpartnern beim Kreis Lippe geholfen. Und auch dort wurde schnell und komplikationslos gehandelt, es war ein sehr angenehmer Umgang“, stellt er fest.
Und als Dritter profitiert von dem Konzept der Friseur Rodi Anez. In Rinteln betreibt er ein gut gehendes Friseurgeschäft, doch war er schon länger auf der Suche nach einem weiteren Standort, den er rein zufällig in Bösingfeld fand. Er sah das leer stehende Objekt in der Mittelstraße, nahm Kontakt auf, und eröffnet nun am 1. September. Elegant eingerichtet ist der 100 Quadratmeter große Salon bereits, nur muss er noch mit den vielen kleinen Artikeln ausgestattet werden, welche die Optik eines Friseurgeschäftes ausmachen, wo dann vier Angestellte tätig sein werden.
Im weiteren Verlauf soll dann auch die hintere Fassade des Gebäudes renoviert werden. Da das Haus- und Hofflächenprogramm, das Bestandteil des ISEK ist, speziell greift, wenn zum Beispiel Gebäudefassaden mit Fenstern, Türen und Schaufenster sowie Dachflächen gestaltet werden sollen, deren Begrünung ansteht oder eine Dämmung von Fassade und Dach vonnöten ist. Für die Erneuerung historischer Einfriedungen und Stützmauern, die Verbesserung der Zugänglichkeit, der Rückbau von Nebengebäuden und Mauern sowie die Entsiegelung befestigter Flächen zur Schaffung von Grün- und Gartenflächen haben Investoren ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, Förderung zu beantragen. Bis Ende des Jahres 2027 kann diese noch beantragt werden und erfolgt dann als Zuschuss. 50 Prozent der als förderfähig anerkannten Kosten können dann ausgeschüttet werden. Thomas Gerber hat immerhin bisher 170 000 Euro in die Renovierung gesteckt und sieht das Geld gut investiert.
Und auch Bürgermeister Frank Meier sagt mit einem gewissen Stolz in der Stimme „Es ist ein Glücksfall, dass dieser Laden entsteht. Wir haben Ziele, die wollen wir erreichen. Und dabei dürfen wir den Leuten das Leben nicht schwermachen.“