Barntrup-Alverdissen (rr). Die große Prunksitzung des Alverdisser Karnevalsvereins „Carnevalos“ geriet am Samstagabend zu einer teils feuchten Angelegenheit, weil auf der Bühne öfters überbordend mit Wasser agiert wurde. Geschuldet war dies dem diesjährigen Motto „Sonne, Party Strand und Meer – Karneval mit Unterwasserflair“.
Tamara Rose und Emely Kleemann führten eloquent und rasant durch das Programm. Gemäß dem Motto hatten fast alle Beiträge Bezüge zu Meer, Kreuzfahrt, Party und Unterwasserwelt, beginnend mit Käpt’n und 1. Vorsitzenden Benjamin Quast in schicker weißer Uniform bis hin zu Quallen oder der Meerjungfrau Arielle.
Doch zunächst wurde das neue Dreigestirn inthronisiert, das dritte in der Geschichte der Carnevalos, und es löste damit das bisherige Prinzenpaar Prinz David I. (Jung) und Julia I. (Jung) ab. Das verabschiedete sich und überließ dem Dreigestirn Prinz Blanka Vieregge, Bauer Sabrina Schröder, und Jungfrau Robin Düwel die Regentschaft.
Gleich der erste Programmpunkt war auch der erste Höhepunkt, dem noch viele weitere folgten. Leonie Schumacher vom Carneval Club Hameln, ein tänzerischer Wirbelwind von Klasse und Pep, zeigte, was ein echtes Funkenmariechen draufhaben muss, und lieferte ein mitreißendes und akrobatisches Solo ab. Als Kontrast dazu die Alverdisser kleinen Funken, niedlicher Nachwuchs und absoluter Publikumsliebling, die als Hula-Girls von Hawaii auftraten.
Ebenfalls aus Hameln angereist war die Funkenmariechen-Garde des Carneval Clubs mit bestechend präziser und schwungvoller Perfomance.
„Es ist eine kleine Schwachstelle der Carnevalos, dass es schwerfällt, jemanden zu finden, der eine Büttenrede hält“, bedauerte Tamara Rose, doch die Lösung war schließlich ein echter Kracher. Unter einer wilden strohartigen Perücke und im Pastorentalar trat ein Mann in die Bütt, der die Alverdisser Verhältnisse genau zu kennen schien und sie gekonnt persiflierte. Kein Wunder, hier war ein echter Humor-Profi am Werk, den Tamara Rose schließlich als Friedo Petig outete, den bekannten Lippe-Lyriker.
Ein Höhepunkt jagte den nächsten. Arielle, die Meerjungfrau, hatte „Durst auf Bier“, das traditionelle Quiz mit Fragen wie „Wer war der Regisseur vom Weißen Hai?“, der Kostümwettbewerb. Hier gewann in der Kategorie Einzelkostüm die Qualle, als Gruppe wurde die Arielle-Gruppe ausgezeichnet.
Witzige Sketche, bei denen es um die Liebe ging, sowie Tanzshows mit präziser Choreografie brachten den Saal immer wieder zum Kochen. Die Teenies tanzten als Meerjungfrauen, Benny Quast brillierte mit einer getanzten Parodie auf „Singin‘ in the rain“, und das große Damen-Ballett in Schwarz-Rot-Gold begeisterte mit einem rasanten atemberaubenden Auftritt. In jedem Jahr ist das Männerballett das große Highlight, diesmal sehr ägyptisch mit kraftvollen und sehr witzigen Elementen, denn der Pharao war an gebrochenem Herzen gestorben. Den Schlusspunkt setzte noch einmal das Damen-Ballett mit einem schwungvollen Cancan, dann sammelten sich alle Akteure zum großen Finale auf der Bühne.