Barntrup (jn). Wenn es nach Bürgermeister Borris Ortmeier geht, soll es in Zukunft anders laufen – doch in diesem Jahr ist es nicht mehr zu ändern: Der Haushalt der Stadt Barntrup für das laufende Jahr wird voraussichtlich erst Ende März in trockene Tücher kommen. Zurzeit läuft noch der – coronakonform kontaktlose – Austausch über den Haushaltsentwurf. 


Den Etat-Entwurf haben die Ratsfraktionen in dieser Woche in schriftlicher Form zugestellt bekommen. Also ohne Sitzung. Mit Rücksicht auf die Pandemie hatte man sich zu diesem Schritt entschlossen. Auch die persönliche Stellungnahme von Kämmerer Uwe Schünemann erfolgt in diesem Jahr schriftlich anstelle der gewohnten Rede vor versammeltem Plenum.

Folgende finanzielle Eckdaten hält der Etat-Entwurf aus dem Barntruper Rathaus bereit: Das Jahresergebnis 2021 beläuft sich auf 394.162 EUR, wobei dem Ergebnis von -1.103.638 Euro außerordentliche Erträge von 1.497.800 EUR gegenüberstehen. Doch die schwarze Zahl des Jahresergebnisses hat einen Haken: Das aktuelle Minus könne man, so Borris Ortmeier, nur mithilfe eines „Taschenspieler-Tricks“ mit der Gegenrechnung der Corona-Mehraufwendungen ausgleichen. Das treffe aber auf alle Kommunen zu und sei kein Barntruper Einzelfall.

Der städtische Haushaltsplan für 2021 hat einen Umfang von rund 22 Millionen Euro, wobei sich die Summe der öffentlichen Aufwendungen wie folgt prozentuell aufsplitten lässt:
15,82 Prozent entfallen auf Personalaufwendungen, 1,53 Prozent auf Versorgungsaufwendungen. Sach- und Dienstleistungen machen 23,80 Prozent des Gesamtetats aus, während für die bilanzielle Abschreibung 10,69 Prozent veranschlagt werden. Für Transferaufwendungen werden 42,79 Prozent kalkuliert, auf sonstige Posten entfallen die verbleibenden 5,38 Prozent.

Für die Barntruper Bürger besonders interessant: Die Steuersätze für Grund- und Gewerbesteuer, Hunde- und Vergnügungssteuer bleiben stabil und werden im laufenden Jahr nicht erhöht.

Will mehr Tempo für die Zukunft: Barntrups Bürgermeister Borris Ortmeier möchte Haushaltsplanungen in Zukunft bereits im Vorjahr abschließen. Foto: Archiv NLA

Beim Ausblick auf die kommenden Jahre macht Barntrups Bürgermeister auf wichtige kommunale Aufgaben aufmerksam, die erhebliche Finanzmittel binden werden. „Wir haben in den kommenden Jahren erhebliche Investitionstätigkeiten in unsere städtische Infrastruktur vor der Brust,“ sagt Ortmeier und geht ins Detail. Für die Sanierungen am Städtischen Gymnasium stehen Kosten von fünf Millionen Euro im Raum. Die Sanierung der Feuerwehr-Standorte in den Ortsteilen Sonneborn und Barntrup-Mitte wird mit rund 1,35 Millionen Euro taxiert.

Die Mehrzweckhalle in Alverdissen wird im Zuge der weiteren Arbeiten Kosten von rund 815.000 Euro verursachen und die Sanierung der Turnhalle der Grundschule Barntrup ist mit rund 513.000 Euro angegeben. Außerdem stehen das Sporthaus Barntrup Wolfsiek mit 283.000 Euro und die Investitionen in Rathäuser (900.000 Euro) und den Städtischen Bauhof (305.000 Euro) auf dem Plan.

Die zukünftige „To-Do-Liste“ von Barntrups Politik und Verwaltung ist hier noch nicht am Ende angelangt. Oben drauf komme noch die Aufwendungen für notwendige Investitionen in den Bereichen Abwasser- und Straßenbau. Für beides stehen jetzt schon Kosten in Millionenhöhe fest.