Kalletal-Kalldorf (rto). „Der Friedhof gehört zu einem intakten Dorfbild und sollte, so weit es geht, erhalten bleiben.“ Diese Meinung vertritt Wilfried Gerkensmeier, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft in Kalldorf. „Auch wenn sich die Beerdigungskultur in den letzten Jahren dramatisch geändert hat, so gehört der Friedhof als letzte Ruhestätte für jemanden, der ein Leben lang im Dorf gelebt hat und als gut erreichbarer Anlaufpunkt für seine Angehörigen dringend dazu“, sagt er bei einem Besuch des Friedhofs in Kalldorf.

Als SPD-Ratsherr sieht aber auch er die Probleme der großen zu pflegenden ungenutzten Flächen und die dadurch entstehenden Kosten für die Gemeinde. Diese wiederum werden nach einem Umlageverfahren den Angehörigen eines Verstorbenen als Bestattungskosten auferlegt. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen eine Feuerbestattung und möglicherweise den Friedwald in Erder bevorzugen.

„In Kalldorf haben wir schon früh versucht diesem Trend entgegenzuwirken. Ungenutzte Flächen werden hier jetzt begradigt und als Rasenflächen bewirtschaftet und an manchen Stellen gibt es jetzt auch Blühstreifen.

Für die Urnenbestattungen haben wird schon früh drei Bestattungsfelder in Kreisform mit je acht Bestattungsfeldern für maximal je vier Personen, angelegt. Zwei dieser Felder sind bereits belegt, das dritte wird in den nächsten Tagen erstmals genutzt“, sagt der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft.

Gleichzeitig stellt er auch die neuen Kolumbarien vor: drei Stelen, in denen zukünftig auch Urnenbestattungen stattfinden können. Der Rat hatte seinem Antrag zum Aufstellen der Kolumbarien am 13. November 2019 zugestimmt, worüber sich der engagierte Vereinsvorsitzende sichtlich freut. „Die Gemeinde kann auf Dauer den Friedhof nur wirtschaftlich betreiben, wenn wir den Änderungen des Bestattungswesens entsprechen und gleichzeitig einen genügend große Anzahl an Beerdigungen stattfindet sowie die Wünsche der Hinterbliebenen erfüllt werden“, meint er.
Abschließend weist er noch auf die Friedhofshalle hin, die jetzt nicht nur als Trauerhalle dient, sondern durch die Montage der Namenstafeln zur Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege an den Außenwänden eine weitere Funktion übernommen hat. Hier wurde vor einigen Jahren auf Beschluss der Dorfgemeinschaft auch schon ein elektronisches Geläut installiert.