Extertal (red). Not macht erfinderisch: So bringt die Coronakrise nicht nur Schrecken zu uns, sondern manchmal auch ganz wunderbare Erlebnisse. Das durften die Bewohner des Friedrich-Winter-Hauses am Ostersonntag erleben.

Im Seniorenzentrum finden während des ganzen Jahres regelmäßige Gottesdienste evangelisch oder katholisch statt. Seit den Kontaktbeschränkungen mussten nun die Bewohner auf diese regelmäßige Veranstaltung verzichten. In den vergangenen Wochen sind aber viele Menschen erfinderisch geworden.

Wir lesen von Terrassen- oder Balkonkonzerten. Warum soll das nicht auch mit einem Gottesdienst gehen? Und tatsächlich: In der Woche vor Ostern wurde die Idee entwickelt: ein Gottesdienst zu Ostern open air, nachmittags, wenn die Sonne schön scheint, die Bewohner des Hauses mit entsprechendem Hygieneabstand auf dem großen Balkon und hinter den Fenstern.

Im Innenhof des Hauses fanden sich die Akteure ein. Neben Pastorin Hollmann-Plaßmeier und Prediger Hillebrandt verteilten sich Mitglieder des Posaunenchores auf den Rasenflächen rund um den Brunnen. Kritische Nachfrage, ob so viele Bläser wohl erlaubt seien, rief ein Schmunzeln hervor, denn: „Wir dürfen das, wir sind eine Familie!“ So konnte der Gottesdienst seinen Lauf nehmen.

Mit österlichen Liedern, aber auch sehr beliebten anderen Chorälen durften die Bewohner bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam Ostern feiern. Dass der Innenhof eine besondere Klangkulisse bietet, wurde bei der Gelegenheit erst richtig deutlich und rief natürlich gleich Planungen für weitere Gottesdienste hervor.

Wer weiß, vielleicht darf das Friedrich-Winter-Haus nach der Coronazeit zu Bläsergottesdiensten im Innenhof einladen.