Extertal (jn). Auf einen Schlag ist alles anders im politischen Extertal. Die Wähler haben am vergangenen Sonntag gezeigt, wie schnell Umschwünge herbeigeführt werden können. Monika Rehmert und die SPD verlieren, „Zukunft Extertal“ ist neue stärkste Kraft und der Bürgermeister-Posten entscheidet sich in der Stichwahl am 27.9. zwischen Frank Meier / Zukunft Extertal und Christian Sauter / FDP. 

Die Wahl hat viel verändert: Nicht nur Monika Rehmert verliert ihr Bürgermeisteramt, sondern auch ihre Partei, die SPD, wurde von den Wählern mit 17,4 Prozent weniger Stimmen geradezu abgestraft.

Insgesamt gingen 59,5 Prozent der Extertaler Wahlberechtigten zur Wahl, das entspricht 5.779 Personen. Schon das ist ein Erfolg: Im Vergleich zur letzten Ratswahl gingen damit 8,8 Prozent mehr Wähler zur Urne. Im Extertal brannte vielen Wählern der Wunsch nach Veränderung unter den Nägeln. Mit den Neu-Parteien Zukunft Extertal und Bündnis 90 / Die Grüne gab es Alternativen zu den bekannten Fraktionen. Im Vergleich der Extertaler Ortsteile zeigen sich bei der Wahlbeteiligung Unterschiede: Am stärksten aktiv waren die Wähler in Göstrup mit 66,0 Prozent, am schwächsten an den Wahlurnen vertreten die Wähler in Rott mit 54,8 Prozent.

Die Bürgermeisterfrage war in Extertal besonders interessant, standen doch gleich sechs Kandidaten zur Wahl. Erwartungsgemäß sorgte dies dafür, dass keiner der Kandidaten auf Anhieb eine klare Mehrheit für sich entscheiden konnte. Es kommt am 27. September zur Stichwahl zwischen den beiden stärksten Bewerbern um den Bürgermeisterposten: Frank Meier von der Zukunft Extertal bekam 36,5 Prozent der Stimmen, gefolgt von Christian Sauter von der FDP mit 27,0 Prozent der Stimmen.
Monika Rehmert / SPD, die bisherige Amtsinhaberin, kam auf 16,3 Prozent der Stimmen. Kandidat Maik Schlicht von der CDU erhielt 11,5 Prozent der Wählerstimmen, gefolgt von Norbert Ließ von der UWE mit 7,4 Prozent der Stimmen. Klares Schlusslicht in Extertals Wählergunst wurde Kandidat Marc Wietoska mit 1,3 Prozent der Stimmen.
Im Ortsteil-Vergleich fällt auf, dass Frank Meier / Zukunft Extertal die Ortsteile Asmissen, Bösingfeld, Bremke, Laßbruch, Meierberg, Nalhof und Rott für sich entscheiden konnte. Christian Sauter / FDP holte Almena, Göstrup und Kükenbruch, Monika Rehmert / SPD konnte Silixen für sich entscheiden.

Im Parteienvergleich landet die Zukunft Extertal mit aus dem Stand 31,40 Prozent auf dem Platz der stärksten Fraktion. Im neuen Rat der Gemeinde Extertal werden neun Fraktionsmitglieder vertreten sein.

Wahlverlierer SPD muss Verluste von 17,40 Prozent hinnehmen, kommt auf nur noch 14,90 Prozent und kommt im Rat als zukünftig nur noch viertstärkste Fraktion auf vier Sitze.

Die CDU kommt auf 17,9 Prozent und ist im neuen Rat mit fünf Sitzen vertreten. Im Vergleich zu 2014 verlieren die Christdemokraten aber 11,70 Prozent und sind in Zukunft nur noch zweitstärkste Ratsfraktion.

Konstant hoch mit 15,0 Prozent der Stimmen fällt das Ergebnis der Extertaler FDP aus. Die Fraktion verliert im Vergleich zu 2014 lediglich 0,4 Prozent, wird im neuen Gemeinderat knapp drittstärkste Kraft und kommt auf vier Sitze. Eine klare Bestätigung der Wähler.

Die UWE kommt auf 13,8 Prozent der Stimmen, ein deutliches Minus von 8,9 Prozent. Im Rat erhält die UWE vier Sitze.

Aus dem Stand in den Rat, das haben auch die Extertaler Grünen (wieder) geschafft. Sie holten am vergangenen Sonntag 7,1 Prozent der Stimmen und werden in Zukunft mit zwei Sitzen im Rat vertreten sein.