Kalletal (rr). Der Gemeinde einen Schub vermitteln und auf kommunale Probleme reagieren – das hat sich ein siebenköpfiges Team vorgenommen, das sich jetzt im Sitzungssaal des Kalletaler Rathauses traf.

Dort konstituierte sich das Team als koordinierende Steuerungsgruppe des Kommunalen Entwicklungsbeirates. Jugend, Senioren, Politik und Verwaltung wollen dabei durch das Projekt „Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten: Kommunale Entwicklungsbeiräte“ unter anderem Innovatives realisieren.

Für die Jugend mit dabei ist Leon Voigt (16), für die Senioren Heiderose Osterhage und Axel Wattenberg vom Seniorenbeirat, für die Politik Manfred Rehse, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat, und für die Verwaltung Ewa Hermann, Fachbereichsleiterin Planen und Bauen, sowie last but not least Bürgermeister Mario Hecker. Mit Laura Gerards Iglesias war auch eine Expertin des Projektträgers, der Humboldt Viadrina Governance Platform gGmbH aus Berlin, anwesend.

Kommunale Entwicklungsbeiräte sind Gremien von 30 bis 35 Personen, die zu einem zukunftsrelevanten Thema Kritik und Anregungen aus der Bevölkerung, von Betroffenen oder Fachleuten aufnehmen, gewichten, analysieren, Handlungsempfehlungen erarbeiten und dann dem Rat zuleiten.

Wie gut das funktioniert, zeigte sich am Beispiel der bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheitsversorgung schnell und deutlich. Denn die Herausforderungen sind offensichtlich. Kalletal ist auch vom Pflegenotstand betroffen, es schließen Praxen, und spezielle Bedarfsbereiche wie etwa Hebammen sind unterversorgt. Ebenfalls wirkt sich die Einschränkung der Notaufnahme in Lemgo auf Kalletal aus. Erforderlich ist ebenfalls eine funktionierende Kommunikation zu Entscheidungen auf Kreis- beziehungsweise auf Landesebene sowie die Verkehrsanbindung an umliegende Spezialkliniken.

Viele Ansätze, die Situation zu verbessern, gibt es bereits: das Label „Gesunde Schule der GGS Habichtsberg, mobile medizinische Versorgung (Verah Mobil), die Notfalldose für Senioren, die Niederlassung einer Ärztin und Logopädin, der Waldbaden-Pfad und einiges mehr. Doch viel muss noch getan werden. Daher wird die Steuerungsgruppe in vier Sitzungen tagen. Unter Beteiligung von Bürgern tagt der Kommunale Entwicklungsbeirat ebenfalls viermal, anschließend werden die Ergebnisse dem Rat übergeben, der wiederum zu einer Rückmeldung über den Umgang mit den Ergebnissen verpflichtet ist. Begleitet werden die Sitzungen der Steuerungsgruppe und auch des Entwicklungsbeirats von einem Moderatorenteam.