Kalletal (red). Fast 30 Jahre lang war Sabine Kregel-Richert die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Kalletal. Jetzt hat sie dieses Amt, dessen wichtigste Aufgabe es ist, die tatsächliche Gleichstellung von Frau und Mann zu fördern und Hemmnisse sowie Barrieren abzubauen, an Aysel Gohr aus der Verwaltung weitergegeben. Bürgermeister Mario Hecker hat Gohr zum 1. August als Nachfolgerin Kregel-Richerts zur neuen Gleichstellungsbeauftragten bestellt.
In einem kleinen, feierlichen Rahmen bedankte sich Hecker bei Kregel-Richert für ihre in den vergangen fast drei Jahrzehnten geleistete, wertvolle Gleichstellungsarbeit und sprach gleichzeitig Asyel Gohr den Glückwunsch zu ihrem neuen Amt aus. Hecker stellte fest, dass die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte äußerst erfolgreich zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht und in vielen Arbeitsgruppen mitgewirkt habe. Darüber hinaus sei sie wichtige Netzwerkpartnerin für Mädchen und Frauen, stets mit dem Ziel Benachteiligungen abzubauen, gewesen.
Kregel-Richert habe im internen Verwaltungsbereich unten anderem auch bei der Einführung der gleitenden Arbeitszeit, der Dienstvereinbarung über die Gewährung von Leistungsentgelten (Leistungsorientierte Bezahlung) und des sogenannten BEM-Verfahrens (Betriebliches Eingliederungsmanagement bei Erkrankung der Mitarbeitenden) mitgewirkt. Außerdem sei sie an der Durchführung von Bewerbungsverfahren beteiligt gewesen, sowie bei vielen weiteren Dienstvereinbarungen und internen Regelungen. Die Beratung und das Gespräch mit dem Bürgermeister und dem Personalrat war immer eine wichtige Aufgabe.
In der „externen“ Arbeit lag ein besonderes Gewicht auf den regelmäßig veranstalteten Frauenkulturabenden beziehungsweise in den ersten Jahren bei den Frauenkulturfrühstücken, wie der Mitarbeit im Arbeitskreis Suchtprävention und der Teilnahme an der landesweiten Aktionswoche „Sucht hat immer eine Geschichte“, der Durchführung von Seminaren zur Brustkrebsprävention, der Veranstaltung von Kabarett und Comedy Abenden, der Durchführung von Aktionswochen „Frau und Gesundheit“ im Kalletal, Veranstaltungen gegen häusliche Gewalt sowie der Mitwirkung beim Infotag zum beruflichen Wiedereinstieg und zur Weiterbildung für Frauen, der Organisation von Beratungsterminen vor Ort für Frauen, während des beruflichen Wiedereinstiegs nach der Erziehungsphase und für Frauen, die eine Selbstständigkeit gründen möchten. Sie legte dabei großen Wert auf Kooperationen.
Insbesondere habe sich Sabine Kregel-Richert in der jüngsten Vergangenheit an wichtigen Entwicklungsschritten der Gemeinde Kalletal im Bereich Nachhaltigkeit und Gesundheit beteiligt.
Gegenüber ihrer Nachfolgerin führte der Bürgermeister aus, dass die wichtigste Grundlage für die Gleichstellungsarbeit das Grundgesetz sei. Hier sei festgelegt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind und dass der Staat darauf hinwirke, Nachteile zu beseitigen. Weitere Rechtsgrundlagen seien das Landesgleichstellungsgesetz für NRW und die Kreis- beziehungsweise Gemeindeordnung. Er freue sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit.
Aysel Gohr ist 36 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines fast zweijährigen Sohnes. Seit Juni des vergangenen Jahres ist sie Mitarbeiterin der Gemeinde Kalletal, im Fachbereich Ordnung und Soziales tätig und schließt in Kürze ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre ab. Ihre Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte ist direkt dem Bürgermeister unterstellt.