Extertal-Bösingfeld, Er sollte ein Beitrag des Landesverbandes Lippe zu Natur- und Artenschutz sein – und wurde nun rücksichtslos mit Müll verunreinigt: der neue Amphibienteich am Schnattergang im Naturschutzgebiet Heimbachtal, östlich von Extertal-Bösingfeld.

Thomas Fritzemeier, Leiter des Forstreviers Extertal-Bösingfeld, ist fassungslos: „Ich habe am vergangenen Samstagmorgen mehrere Müllsäcke im Teich entdecken müssen, darin waren hauptsächlich Windeln, Babynahrung, Altkleider, Essensreste und sonstiger Hausmüll.

Außerdem lagen noch zwei Teppiche im Teich.“ Vermutlich wurde der Müll in der Nacht vom 6. auf den 7. August 2021 in den Teich geworfen.
Soviel Rücksichtslosigkeit, solch geringen Respekt gegenüber der Natur und den Bürgerinnen und Bürgern, die
das Naturschutzgebiet zur Erholung besuchen, hat er noch nicht erlebt: „Das übertrifft alles, was ich bisher als illegale Müllentsorgung im Wald vorfinden musste.“ Mit seinen Kollegen und mit Forstunternehmer Jörg Sutmar hat er den Müll aus dem Teich geholt und das Ordnungsamt informiert. Dieses versucht nun, den Verursacher zu ermitteln. Zudem wird noch geprüft, ob es sich möglicherweise um eine Straftat handelt.

Fritzemeier appelliert eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger: „Müll hat im Wald nichts zu suchen: Der Waldboden oder wie hier in diesem Fall das Wasser des Teiches können durch Abfälle verseucht werden, Pflanzen können absterben, Wildtiere können umkommen oder sich verletzen.

Und weggeworfenes Glas kann durch Sonneneinstrahlung zum Brandbeschleuniger werden.“ Besonders ärgerlich ist die aktuell festgestellte, illegale Müllentsorgung, weil der Teich erst jüngst im Sinne des Natur- und Artenschutzes umgestaltet worden war, zu
einem neuen Refugium für Amphibien.

Im September 2020 war das Wasser abgelassen worden, Müll, Unrat sowie Schlamm wurden entfernt. Die Fische – hauptsächlich Karpfen und andere Weißfischarten – waren zuvor mit Hilfe des Lippischen Fischereivereins aus dem Teich entnommen und in andere Gewässer umgesiedelt worden.
„Im Frühjahr haben wir Wasser neu zugelassen, der Teich ist seitdem Lebensraum für Molche, Unken und Frösche, die sich nun ungestört von Fressfeinden wie den genannten Fischarten entwickeln können.“

Die Gehölzstreifen im Uferbereich bieten ihnen Verstecke und sind ideal für die Nahrungssuche, außerdem ist der Teich tief genug, so dass sie dort gut überwintern können. „Auch Insekten profitieren von der Abwesenheit der Fische, weil diese z. B. die Eier von Wasserinsekten als Nahrungsquelle nutzen“, so Fritzemeier.

Bürgerinnen und Bürger, die Hinweise zu der illegalen Müllentsorgung geben können, werden gebeten, sich an
das Ordnungsamt von Extertal-Bösingfeld zu wenden, unter Telefon 05262/402-0.
Abbildungen: