Dörentrup (rr). Die Gemeinde Dörentrup setzt ihre proaktive Arbeitsweise auch im kommenden Jahr fort und geht weitere wichtige Sanierungen an – auch, wenn der Gemeindehaushalt dafür leicht ins Minus rutscht. Bei der offiziellen Vorstellung des 2022er-Haushalts vor Pressevertretern zeigten sich Bürgermeister Friso Veldink und sein Stellvertreter Dirk Süllwold jetzt zufrieden ob des Zahlenwerks von Gemeindekämmerin Kathrin Dobrileit. Ein Minus von 70.000 Euro steht unter dem Strich, der Jahresumsatz der Gemeinde Dörentrup liegt bei rund 20 Mio. Euro.


Haushaltsplanungen sind in Coronazeiten keine einfache Sache, schließlich können kurzfristige pandamiebedingte Einbrüche massive Auswirkungen auf die Einnahmen aus Gewerbesteuer oder auch auf die Schlüsselzuweisungen des Landes haben. Dazu kommen weitere Unwägbarkeiten: Lieferengpässe und Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie, die die Gemeinde genauso treffen wie Endverbraucher.
Und so ist das leichte Minus für 2022 kein Beinbruch – zumal man in Dörentrup mit vorausschauender Planung komplett ohne versteckte Schulden auskommt.
So wurde etwa die Fassadensanierung der Grundschule West mit fast 86.000 Euro vorgesehen, die – wie Bürgermeister Veldink erklärt – „zwar hätte verschoben werden können, was das Jahresergebnis ins Positive gedreht hätte. Doch sind aus unserer Sicht nicht-getätigte Investitionen auch versteckte Schulden!“

In den letzten Jahren hatte die Gemeinde nicht-benötigten öffentliche Gebäuden abgestoßen und den eigenen Immobilienbestand laufend instand gehalten. Der Effekt zeigt sich jetzt: Kein Sanierungsstau und kein versteckter Aufwand, was – so Veldink weiter – vor allem den bisherigen positiven Haushaltsergebnissen und den engagierten Mitarbeitern im Bereich Bauen und Umwelt zu verdanken sei.

Zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort will sich die Gemeinde in 2022 für ein erneutes Zustandekommen der LEADER-Region Nordlippe einsetzen. Für verschiedene Projekte sind bereits Co-Finanzierungsanteile im Haushalt eingeplant, z.B. Zuschüsse für das neue Soccerfield in Humfeld, die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Abwasser und das geplante Wirtschaftswegekonzept. Im investiven Bereich sollen der Landschaftspark Pottkuhle und eine Hütte für Jugendliche errichtet werden.

Für verschiedene Maßnahmen ist ein dicker Brocken an Investitionen vorgesehen: U.a. der Neubau eines Kunstrasenplatzes in Schwelentrup, die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses in Wendlinghausen, die Anschaffung eines Zirkuswagens für den Naturkindergarten im Familienzentrum ABAKUS in Wendlinghausen, die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs Typ HFL 20 für die Feuerwache Humfeld sowie eines weiteren HLF 20 für die Feuerwache im Zentrum – diese allerdings erst im Jahr 2023.

Auch erfreulich für Bürgerinnen und Bürger: Die Gebühren in Sachen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallaufkommen steigen um 11 Euro pro Jahr und sind damit – in Anbetracht der Kostensteigerung bei den sonstigen Energiepreisen – nur kaum merklich höher.

Grundsätzlich ist die Gemeinde Dörentrup finanziell solide aufgestellt, geplante Investitionen werden durch Eigenmittel beziehungsweise durch Fördermittel finanziert. Eine Aufnahme von Liquiditätskrediten ist nicht geplant.
Veldink und Süllwold sehen die Situation gelassen, denn es bleibt die tatsächliche Entwicklung abzuwarten. Getreu dem Motto von Artur Schopenhauer: „Rechne mit dem Schlimmsten, aber hoffe das Beste.“