Kalletal/Lemgo/Lippe. Startschuss für ein Zero-Waste-Konzept: Die Gemeinde Kalletal und die Stadt Lemgo machen sich ab sofort gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsverband Lippe und seinen angeschlossenen Gesellschaften auf den Weg, Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen.


Ziel ist es das jährliche Pro-Kopf-Müllaufkommen deutlich zu senken. Das ist auch nötig, denn das ist während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Das Ergebnis soll übertragbar auf Kommunen ähnlicher Größenordnung sein.

Es war im Februar 2021, als der Rat der Gemeinde Kalletal nach einem anderthalbjährigen Prozess einstimmig seine Nachhaltigkeitsstrategie, mit Leitlinien, strategischen und operativen sowie über 80 Maßnahmen zu fünf Schwerpunktthemenfeldern verabschiedete. Im Bereich „Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung“ wurde das strategische Ziel „Im Jahr 2030 zeichnet sich Kalletal durch besonders ressourcenschonende Wertstoffkreisläufe aus. Die Gemeinde übernimmt eine Vorbildfunktion hinsichtlich Entsorgung und Recycling“ und das operative Ziel „Bis zum Jahr 2025 ist das jährliche Pro-Kopf-Müllaufkommen in Kalletal gesunken.“ beschlossen.
Eine der hier hinterlegten Maßnahmen strebt die Durchführung eines Modellprojektes zum Thema „Zero-Waste“ an. Um in eine möglichst schnelle Umsetzung zu gelangen, stellten die Fraktionen von SPD und Bündis90/Die Grünen im Januar den Antrag zur Durchführung eines Modelprojektes und die Bereitstellung von 15.000 Euro im Haushalt 2022, dem der Rat auch folgte.

Die Verwaltung bemühte sich daraufhin im Frühjahr erfolgreich, ein Modellprojekt in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit durchzuführen, an dem neben der Gemeinde Kalletal der Abfallwirtschaftsverband Lippe, die Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe, die Gesellschaft für Abfallentsorgung Lippe und die Stadt Lemgo teilnehmen sollte, mit dem Ziel ein Zero-Waste-Konzept zu erarbeiten, das im Ergebnis eine Blaupause zur Erlangung der Zero-Waste-Ziele für eine Gemeinde (Kalletal) und eine Stadt (Lemgo) bereithält und auf weitere interessierte (lippische) Kommunen unterschiedlicher Größenordnung übertragbar ist.
Jetzt startet die interkommunale Gemeinschaft ihr 2-stufiges Projekt: In der ersten Stufe wird der Status quo der abfallwirtschaftlichen Situation im Kreisgebiet beleuchtet, also eine Bestandsanalyse der unterschiedlichen Abfallströme wie Restabfall, Sperrmüll, Biomüll durchgeführt.

Darüber hinaus wird eine Übersicht über bereits bestehende Ziele und Aktivitäten rund um das Thema Zero-Waste erstellt. Die Ergebnisse sollen bis Ende September des Jahres zur Vorstellung in den jeweiligen politischen Gremien feststehen.
In der zweiten Stufe, die Ende 2023 abgeschlossen sein soll, wird eine Potentialanalyse im Sinne einer Zero-Waste-Strategie erarbeitet.
Hierbei werden neben den Vermeidungsoptionen auch weitergehende getrennte Erfassung und Verwendung von Wertstofffraktionen berücksichtigt.

Diese Analyse liefert dann Informationen darüber welche Abfallströme zukünftiges Potenzial zur Abfallvermeidung besitzen und welche weiteren Maßnahmen notwendig sind. Unterteilt wird diese Untersuchung in Bereiche wie öffentliche Verwaltung, Schulen, Gewerbe oder auch Eventveranstaltungen.