Dörentrup (rr). Unter den Füßen der Männer, die am Freitagmorgen vor einer Woche am Ende der Straße Neuenkamp durchs Gelände stapften, blubberte graue Brühe und schmatzte der Boden, dann erreichten sie den ersten Haltepunkt, einen Weg in den Wald hinein und dorthin eine kleine hölzerne Brücke. „Die ist allerdings nicht für Autos geeignet,“ mahnte Bürgermeister Friso Veldink, „deshalb haben wir auch auf der anderen Seite einen Poller installiert.“
Dort erreichten sie den Beginn der Renaturierung eines Gebietes, das geprägt ist von der Maibolte, einem kleinen Bach, der im Berg im Nordwesten entspringt und im Südosten in die Bega mündet.
Anstelle dieser Brücke befand sich früher eine Verrohrung, die gelegentlich durch herangespülte Äste und Unrat einen Wasserstau erzeugte, wie Oliver Hüser von der Gemeinde Dörentrup berichtet.
Hier wurde das Rohr entfernt, die Brücke angelegt und im weiteren Verlauf des Baches durch ein Privatgelände für eine umfangreiche Renaturierung gesorgt.
Perfektes Zusammenspiel
aller für die Natur
Mit Arbeitskräften der Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) und unter Mitwirkung der Gemeinde, des Jobcenters und der Bezirksregierung sowie dem Beschäftigungsprojekt „Wasser im Fluss“ wurde aus dem gerade fließenden Gewässer ein mäandernd fließender Bach gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Dieser plätschert nun gemächlich über verschiedene Staustufen ins Tal und verschafft Fischen sowie Kleinstlebewesen wieder die Möglichkeit, sich im Wasser auf- und abwärts zu bewegen.
Denn der neue Bachlauf überwindet die eineinhalb Meter Höhenunterschied mittels mehrerer Becken, die den Fischen nur noch 13 Zentimeter Anstieg zumuten und, wie Projektleiter Jens Vespermann erklärte, „ihnen in durch verschiedene Strömungen geschaffene Ruhebereiche sozusagen eine Regeneration für den weiteren Anstieg ermöglichen.“
Weiterhin verhindert die Beckenanlage ein zu schnelles Leerlaufen bei Niedrigwasser und schützt gleichermaßen durch die mäanderbedingte Verlängerung der Maibolte bei Hochwasser.
Lediglich rund 4 000 Euro musste die Gemeinde Dörentrup dafür auf den Tisch legen, die übrigen 80 Prozent wurden vom Land übernommen. Und da das Jobcenter der Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) die Arbeitskräfte vermittelt hatte, konnte sich auch Stephan Falk vom Jobcenter Lippe freuen: „Das ist eine Win-win-Situation.“