Die Themen Wasserstoff und Energiewende kommen sowohl in der Gemeinde Kalletal als auch im Kreis Herford immer weiter voran. Die gemeinsamen Bemühungen der lippischen Gemeinde und des Nachbarkreises wurden jetzt von höchster Stelle anerkannt. Eine Förderung von 1,5 Millionen Euro wird in Aussicht gestellt.

Kalletal (rr). So wurde das zusammen mit der Bielefelder Fachhochschule des Mittelstands (FHM) initiierte Projekt „Sektorale Dekarbonisierungsoption mit Wirkungspotential im URBANLAND OWL“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in den bundesweiten Förderwettbewerb „Zukunft Region“ aufgenommen. Damit fließen nun zunächst 156 430 Euro in das gemeinsame Projekt. Eine Anschlussförderung von 1,5 Millionen Euro wird in diesem zweistufigen Programm zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft und nachhaltigen Entwicklung schon jetzt vom Bund in Aussicht gestellt.
Das Projekt wurde am vergangenen Montag im Rathaus von Kalletal der Öffentlichkeit präsentiert. Bürgermeister Mario Hecker, Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford, sowie Professor Dr. Volker Wittberg, Prorektor für Forschung und Entwicklung der FHM, und Dr. Beatrix Wallberg vom Kreis Herford zeigten sich höchst erfreut und lieferten absolut optimistische Einschätzungen des Projekterfolgs. Ziel ist die interkommunale Vernetzung zwischen der Gemeinde Kalletal und dem Kreis Herford, die in den nächsten zwei Jahren ein Zukunftskonzept entwickeln werden, das als Lösung auf den sektoralen Energie-Zusammenschluss mit seinen jeweiligen Unternehmen abzielt. Zum einen geht es um den direkten Energietransfer zwischen Gemeinde und Kreis; zum anderen um die Verknüpfung der Nachhaltigkeitsstrategie Kalletals mit dem Unternehmensnetzwerk des Kreises und seiner Wasserstoffexpertise.
In Kombination damit soll die FHM ihr Fachwissen zum Nachhaltigkeitskompass in das Projekt einbringen. Weiterhin ist geplant, dass diese mit ihrer Expertise bezüglich der Bildung von Genossenschaften Hilfestellung leistet. Denn der Aufbau der Infrastruktur, die unter anderem auch eine Elektrolyseanlage zur Herstellung von Wasserstoff vorsieht, soll als energiegenossenschaftliches Modell geplant werden. Dadurch können sowohl die Unternehmen als auch die Bürger direkt an den Gewinnen partizipieren.
Das Kalletaler Gewerbegebiet Echternhagen bildet den zentralen Ausgangspunkt für die geplante Wasserstoffkooperation. So wird eine Blaupause „im Kleinen“ entwickelt, wie der Weg zur Energieunabhängigkeit beschritten werden kann. Es soll eine über die Kreisgrenze hinaus zu gestaltende Energiekette entstehen, von der Erzeugung und Abnahme der Wasserstoff-Energie aus Kalletal, einer regenerativen Wasserstofftankstelle im Gewerbegebiet Echternhagen, bis zur Lieferung an die Kreisverwaltung Herford als Energieverwerter.
Formal und praktisch übernimmt die Gemeinde die Funktion als zentraler Ansprechpartner und Projektkoordinator. Der Kreis Herford und die FHM gelten als Verbundpartner im zuwendungsrechtlich umzusetzenden „Zukunft Region“-Verbundprojekt.