Kalletal-Stemmen (rr). Geplant war es etwas anders – aber dass die neue Sportanlage des SuS Stemmen-Varenholz nun noch ein paar Tage länger zur Fertigstellung braucht, das tat der Freude keinen Abbruch: Neben dem Sportplatz wurde jetzt der „Calisthenics“-Park vom Verein und Unterstützern gefeiert. Eine enorme Leistung der Mitglieder; sowohl monetär als auch vom ehrenamtlichen Engagement.
„Es soll nur eine Helferfete und Baustellenbegehung sein,“ erklärte der 2. Vorsitzende des SuS Stemmen-Varenholz, Dirk Richert. Gemeinsam mit der 1. Vorsitzenden Martina Schoppmeier begrüßte er dazu am Montagabend eine Anzahl Gäste vor dem Vereinsheim am Sportplatz, wo sich das Bier bereits in der Kühlung und der Würstchengrill im Stadium der Erhitzung befand.
Eingefunden hatten sich neben dem Vorstand auch interessierte Stemmer, Übungsleiter, Bürgermeister Mario Hecker und der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend, Kultur, Freizeit und Sport, Sven Rainer Hoffmann (CDU), um ein Projekt zu begutachten, das ein echter Hit zu werden verspricht.
Denn direkt neben dem Sportplatz ist auf einer kleinen Fläche ein Calisthenics Park entstanden, welcher der Absicht, das Sportareal als Mehrgenerationensportplatz zu bezeichnen, weiteren Schub verleiht.
Hier sind Stangen verschiedener Höhe und Position installiert, welche Barren und Reck nachempfunden sind. Zudem verfügt der Platz über ein Trampolin und enthält nebenan eine Spielfläche mit einem Basketball- und einem Korbball-Korb sowie darüber hinaus eine Fläche, die beispielsweise für Yogamatten oder Beachvolleyball und Boule geeignet ist.
Calisthenics umfassen das Repertoire des klassischen Geräteturnens und diverse akrobatische Übungen. Externe Gewichte und Zubehör werden selten verwendet, doch ist das die Entscheidung eines jeden Einzelnen oder der Übungsleiter, die den Sportlerinnen und Sportlern etwa bei Kursen zur Verfügung stehen.
Gegenüber dem klassischen Krafttraining mit isolierten Übungen liegt der Schwerpunkt auf der intermuskulären Koordination, stärkt verschiedene Muskelgruppen, um das Gleichgewicht zu halten und verbessert die Stabilität des Körpers.
2020 wurde ein Antrag über den Gemeindesportverband an das Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen gerichtet, mithilfe dessen das Land Sportvereine und -verbände fördert. Aus diesem Topf flossen fast 112.000 Euro in das Projekt, das bei knapp 123.000 Euro Gesamtkosten noch einen ordentlichen Eigenanteil für den Verein enthielt, zudem stiegen in kurzer Zeit die Materialkosten derart, dass 6.000 Euro zusätzlich gestemmt werden mussten.
Mit dem enormen bürgerschaftlichen Engagement von rund 600 Stunden Arbeitseinsatz und einem Spendenaufkommen von 10.000 Euro entstand nun also eine frei zugängliche Anlage, mit welcher der Verein ein modernes, zeitgemäßes Angebot bietet, denn, so Dirk Richert, „mit konventionellen Angeboten ist der Verein nicht zu halten.“
Einen Wermutstropfen jedoch erwähnte er. „Dass der Platz, der eigentlich letzte Woche fertig sein sollte, noch eine Baustelle ist, liegt nicht an uns. Wir haben leider nur unvollständige Planungsunterlagen bekommen, weshalb der Untergrund nochmals korrigiert werden muss.“