Barntrup. Wie ganz viele Themen unserer Alltagswelt mit den Naturwissenschaften zu tun haben, das konnten die Kinder der Barntruper Kindertagesstätte „Rote Schule“ vor kurzem selbst in vielen spannenden Experimenten herausfinden. Die Projektwoche rund um die Naturwissenschaften wurde finanziell von der Osthushenrich-Stiftung unterstützt. 

Klettergerüste, Labyrinthe oder Türme bauen – das sind eigentlich typische Aufgaben von Ingenieuren oder Architekten, die nur sehr selten unter einfachen Bedingungen arbeiten. Was braucht man überhaupt, um einen stabilen Turm zu bauen? Was ist, wenn meine Bausteine krumm und schief sind? Bekomme ich sie trotzdem aufeinandergestapelt, um mein Ziel zu erreichen? Diese und noch viel mehr Fragen konnten sich die Kinder der Barntruper Kindertagesstätte „Rote Schule“ in einer naturwissenschaftlichen Projektwoche beantworten. In verschiedenen Workshops haben sich die jungen Forscher mit Licht-Architektur, dem Pisa- und Magnetbau oder dem Kennenlernen verschiedener geometrischer Formen beschäftigt.

Ein besonderes „Highlight“ bot sich in einem abgedunkelten Raum, in dem zahlreiche Lichttafeln platziert wurden. Auf diesen beleuchteten Untergründen wurden mit durchsichtigen Bausteinen fantastische Bauwerke geschaffen, wozu nahezu alle gängigen geometrischen Formen Verwendung gefunden haben. Letztendlich kam auch ganz zur Freude der allermeisten Kinder das beliebteste natürliche Spielzeug Wasser zum Einsatz, das sich hervorragend mit vollem Körpereinsatz in verschiedene Behälter füllen oder umschütten ließ.

Nina Marhofen und Reinhard Stückerjürgen haben solche Projekte in der Vergangenheit bereits in anderen Kindertagesstätten im Namen der Gütersloher Osthushenrich-Stiftung in Ostwestfalen durchgeführt und sind durchweg auf eine positive Resonanz, insbesondere bei den Kindern und deren Eltern, gestoßen. „Wir möchten die Kinder bereits in jungen Jahren auf eine spielerische Art und Weise für Naturwissenschaften sensibilisieren“, sagt Reinhard Stückerjürgen, der das Projekt hauptverantwortlich begleitete. Denn zum erfolgreichen Bau eines simplen Turmes aus Bauklötzen gehören nicht nur Mathematik, Planungsgeschick oder das Bauen an sich, sondern auch begleitende Emotionen wie Ehrgeiz, Frust oder Freude.

Und damit hat er Recht. So sieht es auch die Leiterin der Kindertagesstätte Anke Tran-Mähner. „In allen Räumen der Kindertagesstätte wurde gewerkelt, gestapelt und gebaut – wenn auch nicht immer erfolgreich. Trotzdem hat keines der Kinder aufgegeben und immer wieder von vorn begonnen, um einen neuen Weg zu seinem Ziel zu finden. Mit anspruchsvollen Aufgaben gehen eben auch vielfältige Lösungsstrategien einher“, gibt die erfahrene Erzieherin zu verstehen.

Mit einem Zuschuss von 3.000 Euro hält die Osthushenrich-Stiftung den Löwenanteil zur Finanzierung des Naturwissenschaftsprojektes. Die übrigen Gelder wurden seitens des Trägers Eben-Ezer und über eine Initiative des Elternbeirates der Kita „Rote Schule“ generiert, um den Kindern diese besondere Art des Lernens und die Vorbereitung auf die anstehende Schulzeit zu ermöglichen. Denn alle Beteiligten sind sich einig: Es ist nie zu früh, um mit Naturwissenschaften in Berührung zu kommen.