Extertal-Silixen. Mitte Juli ist Westeuropa und im Besonderen mehrere Regionen Deutschlands von den Folgen einer unglücklichen Wetterkonstellation betroffen worden. Dabei regneten riesige Wassermengen ab. Es traf vor allem die Eifel und den Südwesten von NRW. Wegen der vollgesogenen Böden durch reichliche Niederschläge im Frühjahr und der Hanglagen sammelte sich das Wasser in den Flußläufen der Täler, die dann mit riesigen, bisher nie da gewesenen Pegelständen über die Ufer traten und gewaltige Flutwellen entwickelten.

Dieser Urgewalt hielt nichts stand. Alles, was sich im Weg befand, wurde einfach mitgerissen, Gegenstände, die sich in einem Ort so finden. Zäune, Mobiliar, Mauern, Fahrzeuge jeder Art wurden zum Spielball. Ebenso wurden Tiere und Menschen mitgerissen – und starben in den Fluten. Häuser und Hausteile verschwanden ebenfalls in den Wassermassen, wobei durch einstürzende Gebäudeteile auch viele Menschen verletzt wurden. Tausende verloren ihr Hab und Gut. Aufgrund dieser Katastrophe entstand auch eine neue Dimension der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft im ganzen Land. Besonderes leisteten unsere Feuerwehren mit ihren rasch mobilisierten Einsatzkräften, das Technische Hilfswerk, die Bundeswehr, das Deutsche Rote Kreuz, weitere karitative Organisationen, sowie die vielen privaten Helfer und Spender. Alle Einsatzkräfte gingen mit enormer Leistung an ihre Grenzen, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Zum Gedenken an die vielen Toten und alle anderen Opfer hielt die Kirchengemeinde Silixen einen außerordentlichen Gottesdienst ab, verbunden mit einem riesigen Dankeschön an die örtlichen Mitglieder der Feuerwehr für Ihren Einsatz und an die Organisatorinnen und Organisatoren eines sehr kurzfristig initiierten Hilfstransportes in das Katastrophengebiet. In feierlichem Rahmen erfolgten Schilderungen der Fakten und Zahlen der Katastrophe, über die Chronologie des Feuerwehreinsatzes bis zu dem Ablauf und den Eindrücken des Hilfsgütertransportes. Neben der einfühlsamen Predigt von Pastorin Elisabeth Hollmann-Plaßmeier ergriff auch Extertals Bürgermeister, Frank Meier, das Wort und trug ebenso wie einige Feuerwehrleute durch das Fürbittengebet und dem feierlichen Entzünden der Gedenkkerzen zum Gottesdienst bei. Musikalisch angemessen umrahmt war der Gedenkgottesdienst mit ernsten klassischen Stücken und dem außergewöhnlichen Sopran der Sängerin Annette Pflug-Herdrich. Neben dem Gedenken an die Opfer und dem Dank an die Helfer führte dieser Gottesdienst allen Zuhörern eindrucksvoll vor Augen, wie verwundbar und verletzlich der Mensch doch ist.