Varenholz (rto). Nach einem langen Weg des Abwägens, Änderungen und großer öffentlicher Beteiligung ist jetzt grünes Licht für die Erschließung des neuen Kies-Abbaugebietes gegeben worden. Grundlage für die Freigabe sind nicht nur der durch die Öffentlichkeit begleitete Verwaltungsentscheid, sondern auch die Vorgaben des Bundes, hier des Ministeriums für Verkehr und des Bundesumweltministeriums, die festgelegten Beschlüsse für die deutschen Wasserstraßen und Auen, genannt das „Blaue Band“. Hierbei geht es auch um die Sicherung von Rohstoffen, die für das Land wichtig sind.

Das Kies-Rohstofflager am Beutebrink in Varenholz ist wie bekannt erschöpft, der von der Firma Eggersmann beantragte Weserdurchbruch am Beutebrink in Varenholz im Juni erfolgt. Er war nötig geworden, um den Abtransport mit den Schuten aus dem zukünftigen Erschließungsgebiet, wenige Kilometer oberhalb, zu gewährleisten. Hintergrund des Antrages der Firma Eggersmann Kieswerke war, einen umweltfreundlichen Weg zum Abtransport zu finden. Mit der Nutzung der vorhandenen Wasserstraße und dem Verbleib des Kieswerkes am alten Standort sind so die besten Voraussetzungen eines nachhaltig ökologischen Umgangs für die Rohstoffgewinnung gegeben.

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Michael Eggersmann, hat während des Verfahrens ständig darauf hingewiesen, dass ihm neben der Wirtschaftlichkeit des Abbaus auch die Ökologie sehr am Herzen liege. Deshalb wurde der Plan des Abbaugebietes unter Einbindung der Umweltverbände ständig geändert und angepasst.

Seit einigen Wochen werden nun die Vorbereitungsarbeiten am neuen Standort vorgenommen. Mit Pontons sind Bagger und Transportfahrzeuge die Weser aufwärts gebracht worden und bereiten den Zugang zum neuen Gebiet vor. Hier wird, wie schon beim Weserdurchbruch am Fähranleger in Varenholz, in enger Zusammenarbeit mit den Wasserschifffahrtbehörden gearbeitet.
Alle Arbeiten finden im Rahmen der vorliegenden Genehmigungen für die Erweiterungen der Kiesgewinnung der Firma Eggersmann statt.

Die Arbeiten am neuen Standort werden, wie schon beim Durchbruch einige Kilometer Weser abwärts, ständig mit einem Nivelliergerät nachgemessen, um die Sohle des Flusses nicht zu beschädigen. Nach dem Durchbruch wird sich der Eimerkettenbagger in das Erschließungsgebiet vorarbeiten, so wie es die Pläne vorsehen. Der Abtransport der Fördermenge erfolgt durch ein Schubschiff mit zwei Schuten, die werktags täglich im Einsatz sind und das Material in den alten Kiesteich am Beutebrink verbringen. Dort werden die Bodenluken geöffnet, der Rohstoff gesammelt und in dem bestehenden Kies- und Betonwerk weiter verarbeitet.

Die Firma Eggersmann wird, wie bereits in vielen öffentlichen Bekundungen geäußert, die vorhandene Aufbereitungsanlage „einhausen“. Damit, so Michael Eggersmann, will er nicht nur zeigen, dass ihm nachbarschaftliches Miteinander wichtig ist. „Für unsere Pläne, auch was die Renaturierung im Sinne des Naturschutzes anbetrifft, ist das besonders wichtig. Nur so kann gute Nachbarschaft, Naturschutz und Produktion funktionieren.“

Zeitgleich soll die Renaturierung des alten Abbaugebietes weiterlaufen. Auch hierzu hatte das Unternehmen bereits in den letzten Jahren Vorschläge unterbreitet, die jetzt umgesetzt werden sollen.

Das Gebiet soll weitgehend dem Naturschutz unterliegen, gleichzeitig aber auch den Besuchern zugänglich gemacht werden. Neben einer extensiven Beweidung sind Umweltprojekte und der Einsatz eines „Rangers“ geplant. An der neu entstandenen Landzunge an der Fähre soll ein Fußweg mit Sitzgelegenheiten angelegt werden.