Kalletal / Kreis Lippe (jn). Die Gemeinde Kalletal nimmt mit dem Kreis Lippe an einem Projekt des Bundesverkehrsministeriums teil, in dem die Möglichkeiten des Ausbaus einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur untersucht werden. Besonders das Gewerbegebiet Echternhagen steht dabei im Fokus des Interesses.

Bürgermeister Mario Hecker zeigt sich zufrieden, dass sich die Gemeinde beteiligen und so Erkenntnisse mit bundesweiter Relevanz liefern dürfe, ein „echter Knaller“ sei das. Ganz nebenbei wird das sogenannte „Feinkonzept“, also der finale Report zur Wasserstoffinfrastruktur in Kalletal, die Gemeinde dazu befähigen, sich für die Zukunft alle Karten offen zu halten. Sich für alle Arten der Zukunftsmobilität aufzustellen, das steht nämlich auch in der Kalletaler Nachhaltigkeitsstrategie.

Kalletals Klimamanagerin Henrike  Sieker begleitet das „HyDrive OWL“-Projekt vor Ort und steht mit den Projektpartnern (neben dem Kreis Lippe sind auch noch der Kreis Minden-Lübbecke und die Stadt Bielefeld beteiligt) sowie ohnehin dem Fraunhofer Institut in ständigem Kontakt. Und der zusätzliche Aufwand für die Gemeinde? „Das ist überschaubar“, so Mario Hecker.

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut sucht das Bundesministerium für Verkehr nach Anknüpfungsmöglichkeiten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu minimieren. Weil diese in den vergangenen zehn Jahren nur im Sektor der Stromproduktion nennenswert gesunken sind, werden Alternativen gesucht, die schnelle Erfolge erzielen könnten. Da kommt die Wasserstofftechnologie ins Spiel.

Für das Feinkonzept stehen nun drei Punkte auf dem Plan: 1. Wo wird regenerative Energie in Kalletal produziert, 2. Wo wäre Bedarf für Wasserstoff und 3. Wie könnte der Wasserstoff vom Ort der Produktion zum Ort der Abnahme kommen. Im Ergebnis wird OWL-weit feststehen, an welchen Orten sich die Produktion von Wasserstoff lohnen könnte.
Das Kalletaler Gewerbegebiet Echternhagen könnte sich dabei, so formuliert es Mario Hecker bewusst zurückhaltend, als guter Platz erweisen. Mit Nähe zur A2, mit einer Tankstelle für LKW-Fahrer und die landwirtschaftlichen Maschinen der umliegenden Landwirte, vorhandenen Leitungskapazitäten durch das bereits vorhandene Photovoltaikfeld stehen die Vorzeichen durchaus gut – und erklären das Interesse der Projektpartner an der Kalletaler Projektbeteiligung.

Und auch vor Ort besteht schon Interesse: Der Bürgerbus-Verein wünscht sich für die Zukunft einen Bus mit Wasserstoffantrieb.