Kalletal-Hohenhausen (rr). Der Umzug der Jacobischule aus ihren Ausweichquartieren in das alte – und nun größtenteils- neue Domizil lag in der letzten Woche in den letzten Zügen, so dass Schulleiter Dr. Eike Stiller zufrieden bilanzieren konnte: „Wir sind wieder zurück.“
Ab Dienstag nahmen Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium nach den Ferien den Betrieb wieder auf, und es gab eine Menge Gründe, zu staunen. Denn der erhaltene Teil der Schule ist derart geschickt saniert, dass er sich kaum von dem neu gebauten unterscheidet, und die nun vorhandene technische Ausstattung befindet sich auf allerneuestem Stand.


Dahinter steckt eine mehr als fünfjährige Leidensgeschichte, nachdem im Jahr 2017 überraschend festgestellt wurde, dass in dem alten Baukörper eine hohe Belastung mit PCB vorlag, einer giftigen und krebsauslösenden organischen Chlorverbindung, die bereits 2001 weltweit verboten wurde. „Da hat dann der Rat sehr schnell eine weitsichtige Entscheidung getroffen,“ freute sich Dr. Eike Stiller, „zudem waren alles mehrstöckige Gebäude, eigentlich energetisch ohnehin untragbar, und ohne eine Lösung hätte die Schule dichtgemacht werden müssen.“

Die Ratsentscheidung ebnete den Weg, so dass nunmehr eine freundliche helle und offene Schule entstehen konnte, in deren Planung sich auch Lehrerkollegium und Nichtfachleute einbringen konnten. Sowohl Stiller als auch Bürgermeister Mario Hecker würdigten die hervorragende Zusammenarbeit und gute Kommunikation zwischen Rat, Verwaltung und Schule – doch hoben sie besonders die Planung von Architekt Andreas Deppe hervor, auf der das Projekt beruht. Bei einer Begehung vor einer Woche gemeinsam mit Rats- und Verwaltungsmitgliedern konnte der gegenwärtige Stand des Umzugs und der Neuausstattung der Schule besichtigt werden. Alle Etagen und Räume sind barrierefrei zugänglich, in den Klassenräumen findet man Whiteboards und digitale Schultafeln, das Internet funktioniert, und – auch ein Ergebnis der Pandemie – alle Schülerinnen und Schüler sind mit einem i-Pad ausgestattet. „Es gibt in weitem Umkreis keine Schule, die auf diesem Standard arbeiten kann,“ bestätigte Dr. Eike Stiller, „und auch dem Kollegium wurde geholfen, mit dieser medialen Ausstattung zu arbeiten.“

Viele Probleme, wie etwa bei der Beschaffung von Baumaterial konnten gelöst werden, doch auf die Fertigstellung der Aula wird man noch warten müssen. Nachdem der Trockenbauer dort die Arbeiten eingestellt hatte, mussten diese neu ausgeschrieben werden, was rund zehn Monate Verzögerung bedeutete. Dort soll auch das neue Bürgerbegegnungszentrum entstehen, geeignet für Theater- und Kleinkunstaufführungen, für Ratssitzungen, die Volkshochschule und andere Veranstaltungen. Immerhin, außer der Aula ist die Schule behördlich abgenommen, und nach Abriss der alten Gebäude und der Anlage des benachbarten Mehrgenerationenparks verfügt die Gemeinde über eine Schule, die weit mehr ist als ein Schulzentrum – nämlich eher ein kulturelles und gesellschaftliches Zentrum für ganz Kalletal.