Kalletal-Kalldorf (rr). Der legendäre Kalldorfer Kalledonien-Karnevalsumzug bot den Tausenden Schaulustigen ein buntes Spektakel, das auch wieder viele Zaungäste aus der Umgebung begeistert verfolgten. Da ahnte noch niemand, welch tragischer Schlusspunkt dem folgen würde.
Kalletal-Kalldorf (rr). Nach dem Karnevalsumzug wurden einige Einsatzkräfte der Feuerwehr um 16.57 Uhr zu einem „First Responder“-Einsatz in einem Wald zwischen Kalldorf und Erder gerufen. Dort war eine Frau von einem Trecker gestürzt und vom Anhänger überrollt worden (siehe Polizeibericht auf dieser Seite). Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen verstarb die Frau noch an der Unfallstelle.
Zuvor allerdings hatte der Umzug seinen seit Jahrzehnten gewohnt fröhlichen Verlauf genommen und dabei dem eher grauen und nassen Wetter getrotzt.
Zahlreiche riesige Motivwagen, gezogen von gewaltigen Zugmaschinen und über die Toppen geschmückt, kleinere, ebenso bunt und mit viel Liebe herausstaffierte Wagen und sogar per Hand gezogene Gefährte sorgten für fröhliche Abwechslung. Dazu der Fanfarenzug Blau-Weiß Kalletal und jede Menge Fußvolk, das sich bunt verkleidet und geschminkt hatte. Von vielen Wagen dröhnten Karnevalsmusik und Ballermann-Songs aus enormen Boxen, und sowohl Fußgruppen als auch Wagenbesatzungen ließen über die am Straßenrand stehenden Zuschauer einen Regen von Kamellen, Lollis und Schokolade prasseln.
Mitten im Zug ein kleiner Wagen, dekoriert als Narrenkappe, der die Tollitäten Frank IV. und Annemarie I. fuhr. Auch sie verteilten mit vollen Händen Kamellen an die Schaulustigen. Über zwei Stunden nahm das närrische Großereignis seinen Lauf, bis das schreckliche Unglück dem Treiben ein Ende setzte. „So etwas ist in Dutzenden Jahren Straßenkarneval in Kalldorf noch nie passiert“, sagte Frank Schwier von der Karnevalsabteilung der SG Kalldorf, „und die Stimmung war anschließend sehr bedrückt.“
In der Folge beendete Bürgermeister Mario Hecker die Karnevalsparty auf dem Kalldorfer Sportplatz, als zu dem Zeitpunkt noch Hunderte Gäste anwesend waren. Der traditionelle Empfang der Närrinnen und Narren aus Kalldorf am Rosenmontag wurde ebenfalls abgesagt.