Barntrup-Alverdissen (rr). Mit einem abwechslungsreichen und würdigen Jubiläumskonzert gab der MGV „Liederfreund von 1898“ am Sonntag seine Visitenkarte in der voll besetzten Mehrzweckhalle ab, stimmlich in Bestform und begeistert gefeiert.
Peter Werpup, der mit diesem, seinem 30. Konzert, gleichzeitig für 33 Jahre Chorleiterposition gefeiert und geehrt wurde, hatte ein Programm zusammengestellt, das wenig traditionelle Chorliteratur beinhaltete. Vielmehr kam es frisch und modern daher, sodass es mit seiner großen Bandbreite ein Beweis dafür war, wie vital und zeitgemäß doch ein Männergesangverein auftreten kann. Von ihm wurde das Konzert auch eröffnet, und mit „Es ist so schön, ein Musikant zu sein“ und „Der Hauptmann von Köpenick“ erklangen gleich zwei Lieder, die den Anspruch und das Können des Chors repräsentierten, bei allen Auftritten perfekt am Flügel begleitet von Irina Stein.
Geschickt hatte Peter Werpup das Lipperlandorchester Alverdissen, dessen Leiter er ebenfalls ist, als zweiten Programmpunkt eingeplant, was den Sängern eine Pause verschaffte und in seiner Instrumentierung und hohen musikalischen Qualität das Publikum ebenfalls begeisterte.
Als Thema und „roten Faden“ des Nachmittags gab Werpup „Eine Reise durch die Welt der Berufe“ bekannt. Und nach der „Romanze aus ‚Die Perlenfischer‘“ von Georges Bizet und „Die Fischerin vom Bodensee“, welche das Lipperlandorchester präzise und einfühlsam intonierte, hatte er einen echten Kracher im Programm. Beruf: Milchmann, und das „Wenn ich einmal reich wär‘“ aus dem Musical „Anatevka“ kam mit einem abgrundtiefen Bass daher. Für diesen Part hatte Werpup mit Seungweon Lee vom Landestheater Detmold extra einen Profi engagiert, der an diesem Nachmittag eine absolute Bereicherung darstellte und den der Chef am Klavier begleitete.
Auch die „Nachwuchsgruppe“ des MGV hatte mit einem Stück der Bläck Fööss ihren Auftritt, bevor der Chor selbst wieder mit einem Potpourri aus vier traditionellen Stücken Rhein- und weinselig antrat. Auch hier brillierte Seungweon Lee wieder mit seinem tragenden Bass.
Das Lipperlandorchester gab nach der Pause mit dem „Astronautenmarsch“ zunächst den Ton an, dann schwenkte der MGV „Liederfreund“ zum Seemannsberuf um. Den Song „Werde niemals Lehrer“ des „großen Philosophen“ Bernd Stelter trug Peter Werpup solo am Klavier vor und zeigte damit wieder einmal seine instrumentale Vielseitigkeit. Nachdem das Lipperlandorchester sich mit „Die lustige Dorfschmiede“ und der „Heimwerker-Polka“ den Handwerkern widmete und zwei Mitglieder während dieser tatsächlich einen Stuhl zusammenbauten, neigte sich der Nachmittag mit dem vom MGV sehr schön mehrstimmig vorgetragenen „Das Ave Maria der Berge“ dem Ende zu. Doch dann setzte Ortsbürgermeister Willi Düwel der Veranstaltung ein Sahnehäubchen auf. Seine Laudatio auf Peter Werpup mündete in ein mit sicherer Stimme gesungenes „Wir sagen Dankeschön“, in welches das Lipperlandorchester mit einstimmte und der ganze Saal in einem großen Gemeinschaftsgefühl mitsang.