Extertal-Bösingfeld (rr). Jedes Mal, wenn im Sommer die „Schräglage“ ansteht, werden es mehr Teilnehmer. Der gute Ruf dieses Motorradgottesdienstes hat sich weit verbreitet, und so tummelten sich am Samstag rund 100 Bikerinnen und Biker mit ihren schweren Maschinen auf dem Gelände des Hofes Senke in Bösingfeld.


Auch Klaus und Manuela Schäfer aus Detmold hatten mit ihren baugleichen Maschinen vom Typ Kawasaki W 800 wie jedes Jahr den Weg hierher zurückgelegt. In zünftigem Leder, und auf der Kutte von Klaus prangte ein großes Kreuz mit der Aufschrift „Jesus lebt“. „Es ist die Botschaft und die tolle aggressionsfreie Atmosphäre, die wir lieben,“ bekannten sie.

In der idyllischen Lage im Grünen hatten die Organisatoren der evangelischen Allianz Extertal mit ihrem Leiter Dietmar Grascha ganze Arbeit geleistet, einen landwirtschaftlichen Anhänger aufgestellt, auf dem die Band ohne Namen ihren Platz fand, ein stylisches Rednerpult mit Vergaser, Zahnkranz und Kettenteilen aufgebaut und unter mehreren Zelten für die Versorgung mit Brötchen und Kaffee sowie wenigstens etwas Schatten gesorgt.
Zahlreiche Bänke sorgten für Sitzgelegenheiten, was in der prallen Sonne und in den Motorradmonturen der Biker jedoch eine echte Prüfung darstellte. Dietmar Grascha moderierte routiniert und eloquent, untertrieb jedoch gewaltig, als er zur Begrüßung feststellte „Ihr habt nicht viel zu erwarten, ihr könnt aber fröhlicher und gesegneter heimfahren, als ihr gekommen seid.“

Organisator Dietmar Grascha und die Band ohne Namen.

Sophie, Jan Philipp und Florian eröffneten als Band ohne Namen mit dem Song „Good Good Father“. Auch zwischen den Wortbeiträgen unterhielten sie das Publikum auf äußerst angenehme Weise.
Jedes Jahr hat die „Schräglage“ ein besonderes Motto, und in diesem Jahr war es „die Bibel als Betriebsanleitung“. Wie es beim Kauf eines Motorrads wichtig ist, die Betriebsanleitung zu studieren und sich danach zu richten, ist es wichtig, die Bibel als Betriebsanleitung für das Leben zu nehmen und sich daran zu orientieren, vor allem an den darin vermittelten Werten, formulierte Dietmar Grascha.

Das nahm auch Willi Lepp auf, der aus seinem Leben berichtete und erläuterte, wie ihm der Glaube in schwierigster persönlicher und familiärer Lage geholfen habe, den richtigen Weg zu finden.
Für die Predigt war aus der Bremer Paulus-Gemeinde Ingo Bröckel angereist, selbst bekennender Biker und natürlich stilecht per Motorrad. Auch er thematisierte die Betriebsanleitung, sprach Biografisches sowie Allgemeines an und forderte auf, die Bibel zu lesen, an sich heranzulassen und in den Glauben einzutauchen.

Die Teilnehmer reihen sich zur Ausfahrt auf.

Der Segen war schließlich der Gänsehautmoment für die Zuhörer. Nach einer Schweigeminute für verunfallte und getötete Motorradfahrer kam Leben in die Gemeinde.
Aufbruchstimmung, Maschine für Maschine reihte sich in der Hofausfahrt auf, um gemeinsam die 44 Kilometer lange Ausfahrt durch das Lipperland zu unternehmen, bevor der Tag bei Würstchen und Getränken ausklingen sollte.