Nordlippe (red). Aus Anlass des Weltwassertages im Jahr 2022 haben die Bürgermeister der vier nordlippischen Kommunen (und somit gleichzeitig der LEADER-Region Nordlippe) ein gemeinsames Statement zum Thema verfasst. Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen (VN) seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als der essenziellsten Ressource allen Lebens. Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“.
„Liebe Bürgerinnen
& Bürger
aus Barntrup, Extertal,
Dörentrup & Kalletal,
Wasser wird in der öffentlichen und privaten Wahrnehmung in den letzten Jahren ein immer wichtigeres Thema. Ob es um unsere Flüsse, unsere sauberen Seen, die Nutzung der Wasserkraft, um Trinkwasser oder um Hochwasser bzw. Trockenheit geht.
Der sparsame Umgang mit dem lebenswichtigen Element – dem unsichtbaren Schatz – erfordert auch einen kritischen Blick auf jeden einzelnen von uns.
Welche Gewohnheiten haben sich im Alltag eingeschlichen, die dazu führen, dass wertvolle Trinkwasser literweise und ungenutzt in den Abfluss rauschen zu lassen? Um welche Menge handelt es sich hier eigentlich. Haben Sie eine Vorstellung, wie viel Liter Wasser Sie am Tag im Schnitt verbrauchen?
Hierzu gibt es Zahlen: In Deutschland nutzt jeder Mensch durchschnittlich 127 Liter Trinkwasser pro Tag. Das sind fast 13 große Zehn-Liter-Eimer.
Im internationalen Vergleich gehört Deutschland dennoch zur Spitze der Wassersparnationen. Unter den Industrienationen liegt lediglich Belgien vor Deutschland.
Aber wofür verwenden wir so viele Liter Wasser? Es entfallen 36 Prozent auf das Baden, Duschen und die Körperpflege. Mit 27 Prozent, also circa 35 Liter, nimmt die Toilettenspülung einen großen Anteil des durchschnittlich täglichen Wasserverbrauchs ein. An nächster Stelle kommt das Wäschewaschen mit zwölf Prozent. Für die Zubereitung von Essen und Trinken verbrauchen wir dagegen nur etwa fünf Liter Wasser am Tag.
Diese Zahlen verdeutlichen uns schon wichtige Ansatzpunkte, noch umsichtiger und sinnvoller mit unserem Trinkwasser umzugehen. Mit dem Ziel einer sicheren und wirtschaftlichen Versorgung mit Wasser ist eine überlegte und rücksichtsvolle Verwendung erstrebenswert. Wir alle können hier unser Verhalten anpassen und Verantwortung übernehmen.
Oftmals denken wir, dass es nur Kleinigkeiten sind, aber in der Summe kommen große Mengen vergeudeten Trinkwassers zusammen.
Durch einen undichten Wasserhahn können beispielsweise innerhalb 24 Stunden bis zu 36 Liter Trinkwasser nutzlos in die Kanalisation fließen.
Noch ein paar weitere Tipps zum sorgsamen Umgang mit dem „unsichtbaren Schatz“:
• Wir können Regenwasser zum Garten- und Rasenbewässern nutzen.
• Entscheiden wir uns für wassersparende Pflanzen, sie überleben auch Trockenperioden besser und den nächsten Sommerurlaub.
• Das Geschirr in der Maschine spülen statt Handwäsche betreiben, Geschirrspüler – wenn sie gut beladen sind – brauchen deutlich weniger Wasser als bei der manuellen Reinigung.
• Durch neue technische Möglichkeiten können insgesamt enorme Wassermengen bei Haushaltsgeräten eingespart werden.
Der Schutz des Wassers kann durch manche Dinge unseres Verhaltens und unserer Kaufentscheidungen beeinflusst werden.
Auf andere Entwicklungen wiederum können wir nur reagieren – und müssen unsere Infrastruktur an die veränderte Klimabedingungen und Wetterphänomene im Laufe der Zeit anpassen.
Entscheidend ist dabei, dass wir uns immer wieder bewusst machen: Jederzeit fließendes Trinkwasser entwickelt sich zu einem Luxusgut – zu einem „unsichtbaren Schatz“ und die problemlose Entsorgung des Abwassers ist ebenfalls keine Selbstverständlichkeit.
Gehen wir also in Zukunft achtsamer und wertschätzender mit diesem Lebensspender um!
Ihre Bürgermeister
Borris Ortmeier
(Barntrup)
Frank Meier (Extertal)
Friso Veldink (Dörentrup)
und
Mario Hecker (Kalletal)“