Kalletal-Hohenhausen (rr). Wer möchte schon bei 18°C Wassertemperatur schwimmen gehen oder an einem Schwimmkurs teilnehmen – sicher nur die Hartgesottenen. Um das Freibad Kalletal nun mit 24°C warmem Wasser familienfreundlicher über eine längere Saison offenhalten und dadurch auch zeitlich entzerrte und mehr Schwimmkurse anbieten zu können, hat Bürgermeister Mario Hecker in den Topf der Fördergelder gegriffen, in diesem Fall in den der LEADER-Region Nordlippe.

Bereits seit 2016 waren in der Verwaltung Überlegungen angestellt worden, das Freibad aufzuwerten, doch erst in diesem April tat sich für die lokale Aktionsgruppe die Tür auf.

Als LEADER-Projekt ist das Vorhaben zu 65 Prozent förderfähig, was heißt, dass mit 250.000 Euro ein warmer Regen auf das Freibad niedergeht. Für die Kommune verbleiben somit rund 126.000 Euro als Eigenanteil. Zehn Prozent sind durch einen Ratsbeschluss im Juli bereits in den Haushalt eingestellt, denn die Gemeinde hatte sich ursprünglich für das Sportstättenförderungsprogramm beworben, was aber nicht realisiert wurde. Stattdessen gab es Fördergelder für den Sportplatz in Langenholzhausen.

Nun freuten sich bei der Vorstellung des Projekts vor Ort sowohl die Verwaltung als auch der Freibadverein mit seinem Vorsitzenden Marc Häger, der mitteilte, wie groß das Interesse der über 550 Mitglieder an dem Projekt sei und ankündigte, dass sich der Verein mit einer Summe von 20.000 Euro gleichfalls beteiligen wolle. Was nun noch fehlt, ist die Zustimmung des LEADER-Vorstands, doch, so Bürgermeister Mario Hecker, „dem liegt der Antrag seit April vor, und ich erhoffe mir eine kurzfristige Zusage.“ Dann könne auch sofort losgelegt werden, denn immerhin fördere das die Attraktivität als Gemeinde.

Ein besonderes Plus ist die Installation eines mobilen Blockheizkraftwerks in einem Anbau neben dem Freibad. Auf einem Anhänger montiert ist es mobil und soll im Winter zum Schulzentrum gebracht werden, um es dort zu nutzen. Die Vorzüge erläuterte Stefan Hermening von der Energieagentur Lippe, denn mit der alten Solarabsorberanlage und Erdgaskesselanlage konnte die gewünschte Wassertemperatur von 24°C einfach nicht erreicht werden. Nun werde auch Geld vorhanden sein, um beispielsweise einige alte Pumpen auszutauschen.

Bis zur nächsten Saison soll die Planung realisiert sein, inklusive der Anlage eines Volleyball-Feldes, eines Babybeckens und, gemeinsam als Projekt mit der Schule, die Neugestaltung der Außenfassade. Da tut sich richtig was, wie auch gleich nebenan, wo im zweiten LEADER-Projekt ein moderner Wohnmobilstellplatz für vier Fahrzeuge entstehen soll, für den der Bauantrag bereits gestellt ist.