Kalletal-Hohenhausen (red). Rund 100 Gäste erlebten im Bürgerbegegnungszentrum eine kurzweilige und humorvolle Veranstaltung mit dem Autor Hans-Ulrich Krause. Er hat fünf Jahre nach dem Erstling seiner Erfahrungen und Beobachtungen als „Rasender Reporter“ im Kalletal einen zweiten Teil folgen lassen. 192 Seiten dick.


„Es ist ein Sport-Erinnerungsbuch, es ist auch ein sehr persönliches Werk, und es bietet auch Aktuelles. Beispielsweise hat die künstliche Intelligenz schon Einzug in die Sportvereine gehalten“, so der Autor. Er habe vor fünf Jahren nicht gedacht, dass er nun einen zweiten Band folgen lassen würde, stellte er zu Beginn heraus. Es habe aber einen Glücksfall namens Gerhard Meyer gegeben, der seine Schwarz-Weiß-Negative durchforstet habe. Auf einer DVD habe er dann Fotos erhalten, sogar aus seiner Anfangszeit beim damaligen „Vlothoer Wochenblatt“ 1975, die dann im PC aufzurufen und zu bearbeiten waren.
Da gab es nun Berge von Fotos, und der Gedanke nahm Form an, ein zweites Erinnerungsbuch zu verfassen. Hinzu kamen Texte, beispielsweise aus Krauses Volontär-Tätigkeit bei einer Bielefelder Zeitung. Er habe dort „Kanonen“ wie Fritz Walter und Wolfgang Fahrian interviewen dürfen. Ihm seien noch viele Kalletaler Themen eingefallen.
Anhand von 15 Fotos, die per Beamer auf die Leinwand geworfen wurden und die größtenteils aus dem neuen Buch stammten, zeigte Krause damaliges Vereinsleben.
In einem Interview befragte Bürgermeister Mario Hecker den Autor und wollte wissen, wo dieser seine Recherchen für dieses Buch betrieben habe, ob er Presseberichte von früher chronologisch vorliegen habe. Das musste Krause verneinen; er habe noch viel im Kopf gehabt und habe bei Unklarheiten schon in alten Unterlagen geblättert. Die seien aber recht systemlos gesammelt worden. Die Hektik des Zeitungsbetriebes habe zudem besseres Archivieren verhindert. Abschließend las der Chronist kürzere Passagen aus seinem Buch. Er erinnerte an Vereinswirte wie Rudolf Hermeier (Westorf) oder Heinz Jungmann (Kalldorf), die immer erste Ansprechpartner sonntags nach den Spielen gewesen seien. Fritz Dammler beispielsweise, Wirt im „Bentorfer Krug“, habe oft gesagt, wenn Krause sein Lokal betrat: „Man denkt an nichts Böses, und dann kommst Du!“ Beim Betreten des Kalldorfer Sportplatzes habe ihm oft ein anonymer Zuschauer zugerufen: „Krause: Wie hoch ist der Pegelstand der Weser?“ Das sei immer eine kurze Meldung in der Zeitung gewesen, damals in Vlotho. Die müsse noch aus Weserschiffer-Zeiten herrühren. Von einem Besuch bei seinem polnischen Zahnarzt berichtete er dies: der Mediziner habe einen Zahn ziehen wollen. Krause habe ihn, bereits im Behandlungsstuhl liegend, gefragt, ob das heute sein müsse, er habe abends ein wichtiges Tischtennisspiel. Darauf der Zahnarzt lautstark: „Ziehe nicht. Hat Spiel.“
Anschließend konnten Bücher bei Corinna Will von der Gemeinde Kalletal gekauft werden. Hans-Ulrich Krause signierte dabei. Interessant war, aus welchen Orten die Besucherinnen und Besucher alle kamen: Berlin, Bielefeld, Kirchlengern, Herford, Rinteln, Lemgo, Bad Salzuflen, Lage, Lemgo, Spenge und Vlotho.

Weitere Exemplare sind für 15 Euro das Stück käuflich im Kalletaler Rathaus in Hohenhausen zu erwerben. Der Verkaufserlös geht komplett an den Kalletaler Seniorenbeirat.