Extertal-Laßbruch (jn). Die Planungen für den umstrittenen 5G-Funkturm in Laßbruch sind durch die Deutsche Telekom zurückgestellt worden. So der aktuellste Stand zum Thema – und eine rundweg positive Entwicklung aus Sicht der Bürgerinitiative Funkturm-Alarm Laßbruch.


Im Nachgang zur initialen Bürger-Info-Veranstaltung am 12. Februar (wir berichteten) hatte es zwischen Extertaler Gemeindeverwaltung, Thomas Kaiser von der Bürgerinitiative, Kreis Lippe und der Deutschen Telekom (Deutsche Funkturm AG) diversen Informationsaustausch gegeben. Stets – so betonen es Extertals Bürgermeister Frank Meier als auch Thomas Kaiser – in ausgesprochen ruhiger, konstruktiver und sachorientierter Art und Weise.

Die Bürgerinitiative hatte im Nachgang zum Treffen in Laßbruch – wie vom Bürgermeister angeregt – schriftlich erneut ihre Argumente gegen den 5G-Funkturm vor Ort dargelegt und Alternativstandorte vorgeschlagen. Die Entscheidung zum sogenannten „Gemeindlichen Einvernehmen“ solle außerdem verschoben werden.

In der Sitzung des Extertaler Rates von dieser Woche Montag (21.02.) ging es dann weiter: Der ursprünglich geplante Beschluss des „Gemeindlichen Einvernehmens“ war kurzfristig von der Liste der Tagesordnungspunkte gestrichen worden. Auf Anregung eines Ratsmitgliedes wurde dennoch diskutiert – erneut emotional und durchaus kontrovers. Ein „runder Tisch“ zum Thema mit allen Beteiligten solle geschaffen werden, so der Tenor bei einigen. Beschlossen wurde dieser nicht – die Abstimmung darüber auf die nächste Sitzung des Rates am 24. März verschoben.

Dennoch: Der Standort Laßbruch ist aus dem Fokus gerückt. Der Rat hatte das „gemeindliche Einvernehmen“ streichen müssen, weil die Deutsche Telekom (und damit die Deutsche Funkturm AG) das Projekt intern – aufgrund der Diskussionen und dem Unternehmen in diesem Zusammenhang bereitgestellte neue Informationen – zurückgestellt – und den Kreis Lippe darüber informiert hatte. Zur Erinnerung: Der Kreis Lippe ist die Behörde, die einen Funkturm auf Gemeindegebiet zu genehmigen hätte.

Thomas Kaiser von der Bürgerinitiative bestätigt dies: Er hatte im Vorfeld die schriftliche Bestätigung des Kreises erhalten, dass das Genehmigungsverfahren für den 5G-Funkturm in Laßbruch bis zum 31. August 2022 zurückgestellt ist – und damit natürlich auch die Frist des „gemeindlichen Einvernehmens“ null und nichtig war.

Die Deutsche Telekom hatte in den vergangenen Tagen neue Informationen von Extertals oberstem Verwaltungschef erhalten. Denn der Bürgermeister brachte ein, dass durchaus andere Standorte in Extertal in Frage kämen – schließlich könnten die technischen Bedingungen auch an anderer Stelle erfüllt werden. Dies wiederum war offenbar neu für die Telekom: Dass in Extertal auch vielerorts schnelles Internet via Glasfaser verfügbar ist (und damit ggf. keine Sendedatenübermittlung über Richtfunk nötig ist), war nicht bekannt. Der Grund: Das Glasfasernetz in Extertal wird (mit Ausnahme von Silixen, hier ist die Telekom am Zug) von der Sewikom versorgt. Eine neue Datenlage also – und so geht das Fenster für andere Standorte (und einen weniger hohen Funkmasten) wieder weit auf.

Bürgerinitiative und Verwaltung sind sich derweil einig, dass die Belastung für die Bürger (in Laßbruch und anderswo) so gering wie möglich gehalten werden muss. Zwei bis drei Standorte habe man gemeinsam im Auge, so Thomas Kaiser, man werde die Verfahrenspause gemeinsam nutzen.