Kalletal (rr). Gerade rechtzeitig zum Monatsende wurde der neue Stellplatz für Wohnmobile am Hohenhauser Freibad fertig und in einer kleinen Zeremonie eingeweiht. Rechtzeitig, weil dieser Termin an die Förderung gebunden und schon einmal von Ende August verlängert worden war. Und das, obwohl die Stromversorgung der Stellplätze erst in einigen Tagen erledigt werden konnte, wie Konstantin Plümer von der Bezirksregierung mit einem Augenzwinkern bemerkte.
Hier sei, so erläuterte Plümer, für die Region Nordlippe ein LEADER-Projekt initiiert worden, wie man es sich vorstellt. „Jemand hat eine gute Idee, geht damit an den Rat und schiebt ein Projekt an,“ sagte er und bezog sich damit darauf, dass Anlieger Reinhard Fischer bereits im Jahr 2014 diese gute Idee hatte. Er hatte vorgeschlagen, auf der Fläche der ehemaligen Skateranlage neben dem Freibad Wohnmobilstellplätze einzurichten und damit die Attraktivität des Kalletals für Wohnmobiltouristen zu steigern.
Der Platz sei ideal und Störungen nicht zu befürchten, denn Wohnmobilcamper seien friedliche Leute, die früh ins Bett gingen. „Zudem ist das Freibad ohnehin schon ein Magnet, hier kann gebadet, geduscht und die Toilette genutzt werden. Außerdem gibt es Einkaufsmärkte, ein Restaurant und Wandermöglichkeiten direkt vom Platz aus,“ hatte er seinen Vorschlag begründet. Der Kalletaler Rat folgte diesem Vorschlag auf Betreiben der CDU einstimmig, und so wurde der Antrag auf Förderung an die LEADER-Region geleitet. Dadurch konnten die Kosten für die Gemeinde entscheidend gesenkt werden, denn die Gesamtkosten von 25 000 Euro werden nunmehr mit rund 15 700 Euro gefördert.
Für die Planung des Vorhabens konnte Architektin Vera Binder aus Lemgo gewonnen werden, und auch das ausführende Bauunternehmen Wieneke, zuständig für Tiefbau, Rohrleitungen und Elektrik, kommt aus Kalletal. So präsentiert sich der Platz nun mit fünf weißen Linien, die die Stellplätze abgrenzen, und drei blauen Säulen, mit denen die Strom- und Wasserversorgung sowie die Entsorgung gesichert sind, und das für nur einen Euro pro Tag.
Ein digitales Sahnehäubchen soll noch obendrauf kommen. Im Rahmen des Smart-City-Modellprojekts „digital.interkommunal“ der Gemeinde Kalletal und der Stadt Lemgo werden Bewegungssensoren auf jedem Stellplatz installiert, die über die Belegung und den Stromverbrauch Auskunft geben, was auch für zukünftige Projekte von Bedeutung sein könnte.
Auf Vorschlag von Reinhard Fischer sollen auch noch Hinweisschilder zum Wohnmobil-Stellplatz aufgestellt werden.